André Kunert
André ist erst relativ spät zum Bergsport gekommen, und dies blieb ihm ziemlich schmerzvoll in Erinnerung. Mit der Zeit setzte sich die Liebe zu den Bergen aber durch. Waren es anfangs nur die kleinen Quacken im Elbsandsteingebirge, zog es ihn immer häufiger in die weitestgehend unberührten Gebirge Zentralasiens und Südamerikas. „Den Rest kann ich ja auch noch mit 40 machen“, pflegt er zu sagen, wenn er gefragt wird, warum es ihn immer wieder abseits der ausgetretenen Touristenwege zieht. Neben seinen privaten Bergtouren füllen mehrere Kartierungsexpeditionen im Dienste der Wissenschaft, zahlreiche Raftingtouren auf den Oberläufen der größten Ströme Sibiriens und Skibesteigungen auf Kamtschatka sein Tourenbuch.
Die Tour in die Cordillera Darwin stellte für ihn eine einmalige Möglichkeit dar, dieses unwirtliche und bisher nur wenig erschlossene Gebirge zu entdecken. Neben der aufregenden Natur und den logistischen Herausforderungen war für ihn der vor Ort notwendige Pioniergeist, wie man ihn schon zur Zeit der ersten Besteigungsversuche benötigte, von großem Interesse.
In der Heimat arbeitet er als Kartograph für einen Navigationsgerätehersteller und versucht dabei die Unterschiede zwischen digitaler Karte und Realität zu minimieren. Sofern das Wetter oder die Zeit das Klettern nicht zulässt, ist er als Geocacher meist auf der Suche nach irgendeiner im Wald versteckten Tupperdose.