Michael Nadler

Zu seiner Schande muss sich Micha eingeste­hen, das Licht der Welt ganz und gar nicht als vol­lkommener Berg­steiger erblickt zu haben. Und der Weg dahin sollte lang und steinig wer­den. Nach ersten Gehver­suchen im Elb­sand­stein bleibt als erste wahre Bewährung­sprobe die Bezwingung des Keb­nekaise (2.097 m) im hohen Nor­den Schwe­dens im Strandurlaubs-​Stil zu erwäh­nen. Im Gegen­satz zum Alpin­stil, bei dem sich der Berg­steiger dem Berg mit fairen Mit­teln nähert, ist bei dieser Form der Berg klar im Vorteil. Immer­hin hat Micha mit der mit­ge­führten Aus­rüs­tung und etwas Glück den vor­jähri­gen Ost­seeurlaub heil über­standen. Die dabei gesam­melten Erfahrun­gen waren weg­weisend und wur­den erst Jahre später im Zuge des neu aufgekomme­nen Ultralight-​Trekkings rekul­tiviert. Die Wiederver­wen­dung getra­gener Socken als Hand­schuhe oder bere­its durch­schrit­tener Bere­iche der Wan­derkarte für gewisse Bedürfnisse der Kör­per­hy­giene sind heute geschätzte Überlebensstrate­gien. Bei soviel Gewicht­serspar­nis fol­gte als logis­che Kon­se­quenz, die brach liegen­den Ressourcen durch das Mitschlep­pen eines 4er Kanadiers (wie im Foto links) auszunutzen. Eine Bergbestei­gung im Paddelboot-​Stil bleibt bis heute unwieder­holt und sucht so weit­er­hin ihre Jünger.

Inzwis­chen sind Gipfel­stür­mungen bis immer­hin 5.300 m Höhe, alpine Klet­terei, Ski­touren und Boots– bzw. Rafting-​Touren hinzugekom­men, die alle zusam­men genug Gelassen­heit ausstrahlen soll­ten, um auf dieser Expe­di­tion einen ruhi­gen Fin­ger am Aus­löser zu bewahren. Am Ende bleibt eine erzäh­lenswerte Geschichte und hof­fentlich atem­ber­aubende Bilder — und auch er wird ein Teil davon sein.


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