Akklimatisierung
Ein paar Tage haben wir nun schon in unserem recht gemütlichen Hostel verbracht, das gleichzeitig ein Kulturzentrum ist, in dem es Märchenaufführungen, Yogakurse und eine kleine Kletterwand gibt. Aber vor allem die Sonnenterrasse hat es uns angetan. Genauer gesagt ist es eine Art Wintergarten mit Ausblick auf die Magellanstraße, in dem es, sobald die Sonne scheint, wunderbar warm bis hin zu unerträglich heiß wird, der sich aber bei Regen in eine Tropfsteinhöhle verwandelt — Dichtigkeit scheint hier keine notwendige Eigenschaft von Dächern zu sein. Mittlerweile kennen wir aber die betreffenden undichten Stellen und zumindest die Hängematte bleibt in jedem Fall trocken. Besonders lange dauert so ein Schauer auch nicht an, Wechselhaftigkeit ist ein hervorstechendes Merkmal des hiesigen Wetters, was das Klima auf der Sonnenterrasse insgesamt sehr erträglich macht. Alles in allem fühlen wir uns hier sehr wohl und können unsere Unterkunft auf jeden Fall weiterempfehlen. |
Wir haben aber die letzten Tage nicht nur gefaulenzt, obwohl diese Beschäftigung zugegebenermaßen schon einen großen Teil der Zeit eingenommen hat — nennen wir es einfach Akklimatisierung. Nein, Spaß beiseite, es gab auch schon einiges zu organisieren. Zum Beispiel benötigen wir, um an den Monte Buckland fahren zu können, die Erlaubnis von verschiedenen chilenischen Behörden — zum einen von der Grenzbehörde (DIFROL), weil es sich um Grenzgebiet zu Argentinien handelt, und zum anderen von der Naturschutzbehörde (CONAF), weil unser Berg im Nationalpark de Agostini liegt. Obwohl Knox schon vor etwa drei Monaten die ganze Sache angeschoben hatte, bedurfte es unserer persönlichen Anwesenheit um den Vorgang endlich in die entscheidende Phase zu bringen. Außerdem galt es einen Stapel Grußpostkarten mit unserem Signum zu versehen. Wir bildeten dazu eine Art Zirkel und ließen die Karten untereinander mit der größtmöglichen Geschwindigkeit kreiseln. Es wollte sich natrülich keiner die Blöße geben einen Stau zu verursachen, wobei ich mit meinem Namen definitiv benachteiligt war. Jetzt gilt es nur noch in Punta Arenas genügend Briefmarken aufzutreiben, denn das hiesige Postamt haben wir schon um alle Briefmarken-Vorräte erleichtert. Wer uns noch unterstützen und dafür eine Postkarte vom anderen Ende der Welt (also von euch aus gesehen) bekommen möchte, der hat übrigens noch bis 10.02. die Gelegenheit dazu (siehe dazu: Link). |