Isla Riesco
In den letzten zwei Tagen mussten wir uns erst einmal von dem ganzen Vorbereitungsstress erholen und beschlossen, ein Auto zu mieten und unseren Freunden, den Pinguinen einen Besuch abzustatten. Außerdem planten wir eine kleine Wanderung auf der Isla Riesco, nordwestlich von Punta Arenas. Am Mittwoch früh war Rokos der erste auf den Beinen und holte den Mietwagen ab. Durch einen günstigen Umstand bekamen wir nicht den bestellten Wagen der Kategorie «Mini» als 2-Türer, sondern eine etwas größere Schüssel mit 4 Türen. Trotzdem hatten wir zu tun, die Rucksäcke und das Kamerazeug hinein zu bekommen. Zuerst fuhren wir gen Norden und verpassten beim ersten Anlauf den Abzweig zu den «Pingüinos». Nach 38 km Schotterpiste erreichten wir unsere gefiederten Freunde, die sich hier ohne Schnee und Eis durchaus zufrieden gaben. Die meisten waren die ganze Zeit beschäftigt und warteten nicht wie im heimischen Zoo den ganzen Tag auf den Bus. Danach ging es die Schotterpiste zurück und weiter Richtung Norden zur Fähre auf die Isla Riesco. Die auch hier gefühlt 100 km lange Schotterstraße führte durch eine regelrechte Einöde, die aber immerhin das ein oder andere Tier (Flamingos, Laufvögel) zu bieten hatte. Auf der Isla Riesco angekommen, fuhren wir die Straße an der Nordküste so weit es unser Leihwagen aushielt. Danach ging es mit Rucksäcken weiter. Auf dem Weg zu der letzten Estancia (Ranch) hörten wir merkwürdige Laute über den Hügel zu uns schallen. Je nach Teammitglied handelte es sich dabei um unterschedliche Geräuschverursacher. Kettensägenlärm war wohl das Exotischste. Statt dessen handelte es sich aber um eine Herde eingepferchte Rinder, die von ihren Kälbchen getrennt und kurz zuvor mit Brandzeichen versehen wurden waren. Nachdem wir die Estancia passiert hatten, lernten wir unsere vierbeinigen Freunde das zweite Mal in diesem Urlaub schätzen. Diesmal nicht auf dem Teller als saftiges Steak sondern als Wegbereiter durch kniehohes Dornengestrüpp. Ziel des kleinen Unternehmens war eine Halbinsel mit einer traumhaft schönen Bucht und einem mindestens ***Zeltplatz. Nachdem am Abend noch eine Testmahlzeit eingenommen und die letzten Fotoexperimente gemacht wurden ging es bei recht starkem Wind in dem Schlafsack, um am nächsten Morgen fit für eine Wanderung zu sein. Die Wanderung ging etwa 1 1⁄2 Stunden über Wiesen, Hügel, durch Gestrüpp und am Strand entlang zu einer verfallenen kleinen Holzhütte. Hier konnten wir eine Blick auf unsere kleine Halbinsel werfen und die Natur genießen. Rokos, der nicht mitgekommen war und die ganze Zeit fotografiert hatte, lag, als wir zurück kamen im Schlafsack vorm Zelt, trank genüsslich Wein und las. Die vorgegebene Fotoaktivität wird soeben überprüft! Nachdem wir wieder alles eingepackt hatten ging es zurück zum Auto. Rokos fuhr, da sich kein anderer bereit erklärte und lenkte die Kiste sicher über die teilweise etwas unebene, fast zur Dakar Rallye gehörende Piste zur Fähre. Zurück in Punta Arenas luden wir die Sachen aus und fuhren zum Großeinkauf in die Zona Franca. |