Isla Riesco

Erstellt am Fre­itag, 13. Jan­uar 2012 Geschrieben von Franz

In den let­zten zwei Tagen mussten wir uns erst ein­mal von dem ganzen Vor­bere­itungsstress erholen und beschlossen, ein Auto zu mieten und unseren Fre­un­den, den Pin­guinen einen Besuch abzus­tat­ten. Außer­dem planten wir eine kleine Wan­derung auf der Isla Riesco, nord­west­lich von Punta Arenas.

Am Mittwoch früh war Rokos der erste auf den Beinen und holte den Miet­wa­gen ab. Durch einen gün­sti­gen Umstand beka­men wir nicht den bestell­ten Wagen der Kat­e­gorie „Mini“ als 2-​Türer, son­dern eine etwas größere Schüs­sel mit 4 Türen. Trotz­dem hat­ten wir zu tun, die Ruck­säcke und das Kam­er­azeug hinein zu bekom­men. Zuerst fuhren wir gen Nor­den und ver­passten beim ersten Anlauf den Abzweig zu den „Pingüi­nos“. Nach 38 km Schot­ter­piste erre­ichten wir unsere gefiederten Fre­unde, die sich hier ohne Schnee und Eis dur­chaus zufrieden gaben. Die meis­ten waren die ganze Zeit beschäftigt und warteten nicht wie im heimis­chen Zoo den ganzen Tag auf den Bus. Danach ging es die Schot­ter­piste zurück und weiter Rich­tung Nor­den zur Fähre auf die Isla Riesco. Die auch hier gefühlt 100 km lange Schot­ter­straße führte durch eine regel­rechte Einöde, die aber immer­hin das ein oder andere Tier (Flamin­gos, Laufvögel) zu bieten hatte.

Auf der Isla Riesco angekom­men, fuhren wir die Straße an der Nord­küste so weit es unser Lei­h­wa­gen aushielt. Danach ging es mit Ruck­säcken weiter. Auf dem Weg zu der let­zten Estancia (Ranch) hörten wir merk­würdige Laute über den Hügel zu uns schallen. Je nach Team­mit­glied han­delte es sich dabei um unter­schedliche Geräuschverur­sacher. Ket­ten­sä­gen­lärm war wohl das Exo­tis­chste. Statt dessen han­delte es sich aber um eine Herde eingepfer­chte Rinder, die von ihren Käl­bchen getrennt und kurz zuvor mit Brandze­ichen verse­hen wur­den waren.

Nach­dem wir die Estancia passiert hat­ten, lern­ten wir unsere vier­beini­gen Fre­unde das zweite Mal in diesem Urlaub schätzen. Dies­mal nicht auf dem Teller als saftiges Steak son­dern als Weg­bere­iter durch knieho­hes Dor­nengestrüpp. Ziel des kleinen Unternehmens war eine Hal­binsel mit einer traumhaft schö­nen Bucht und einem min­destens ***Zelt­platz. Nach­dem am Abend noch eine Testmahlzeit ein­genom­men und die let­zten Foto­ex­per­i­mente gemacht wur­den ging es bei recht starkem Wind in dem Schlaf­sack, um am näch­sten Mor­gen fit für eine Wan­derung zu sein. Die Wan­derung ging etwa 1 12 Stun­den über Wiesen, Hügel, durch Gestrüpp und am Strand ent­lang zu einer ver­fal­l­enen kleinen Holzhütte. Hier kon­nten wir eine Blick auf unsere kleine Hal­binsel wer­fen und die Natur genießen. Rokos, der nicht mit­gekom­men war und die ganze Zeit fotografiert hatte, lag, als wir zurück kamen im Schlaf­sack vorm Zelt, trank genüsslich Wein und las. Die vorgegebene Fotoak­tiv­ität wird soeben überprüft! Nach­dem wir wieder alles eingepackt hat­ten ging es zurück zum Auto. Rokos fuhr, da sich kein anderer bereit erk­lärte und lenkte die Kiste sicher über die teil­weise etwas unebene, fast zur Dakar Ral­lye gehörende Piste zur Fähre. Zurück in Punta Are­nas luden wir die Sachen aus und fuhren zum Großeinkauf in die Zona Franca.

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