Nordwand-​Versuch im Jahr 2000

Cre­ato Giovedì, 27 Giugno 2013 Scritto da Markus

Bis jetzt glaubten wir, die kurze Bestei­gungs­geschichte des Monte Buck­land sei erzählt – ein Irrtum, wie sich nun herausstellte!

Nach­forschun­gen im Rah­men von Camilo Rada´s Pro­jekt «Uncharted — Cordillera Dar­win» ergaben, dass es bere­its vor unserer Expe­di­tion einen bisher unveröf­fentlichten Ver­such an Buckland´s jungfräulicher Nord­seite gab. Ein Team namhafter US-​Kletterveteranen, Jim Wick­wire (*1940), John Roskel­ley (*1948) und Chris Kopczyn­ski (*1948) – jeder von ihnen mit einer Liste bemerkenswerter Bestei­gun­gen an den höch­sten Bergen der Welt im Gepäck – starteten im späten Süd­som­mer des Jahres 2000 ihre kleine Expe­di­tion. Bere­its 5 Jahre zuvor organ­isierte Wick­wire eine erfol­gre­iche Expe­di­tion zum Monte Sarmiento, wo Roskel­ley, Stephen Ven­ables (GB) und Tim Macartney-​Snape (AUS) die zweite Bege­hung (Neu­tour) des West­gipfels gelang.

Wie uns Jim Wick­wire nun erzählte, gelangte das Team damals per Polizei­hub­schrauber direkt zum west­lichen Fuß des Monte Buck­land. Die geplante Route sollte über Ram­pen und Bän­der durch die untere Nord­west­wand führen hin­auf zu einem Hänge­gletscher, und von dort in die markante Scharte im Nord­grat (dort wo wir unser Hochlager bezo­gen). Von dort aus hofften sie, den von unten nicht ein­se­hbaren Zugang zur oberen Gipfel­wand zu finden, welche sie wiederum vom Base­camp aus gut ein­se­hen kon­nten: ”… it was very steep – eas­ily 65 degrees, if not more, for the upper sec­tion to the sum­mit ridge”.

Wie sich bei unserer Expe­di­tion her­ausstellte, eine sehr tre­f­fende Ein­schätzung! Jedoch erschw­erte dem Team bere­its im unteren Wandteil der schlechte, glitschige Fels und später hartes Gletschereis den Auf­stieg. Let­ztlich mussten sie ihren Ver­such noch vor Erre­ichen der Scharte etwa auf Höhe des Hänge­gletsch­ers aufgeben (ca. 950 m). Ein erhoffter zweiter Ver­such wurde durch schlechtes Wet­ter und Zeit­man­gel ver­hin­dert. Nach der Expe­di­tion fassten sie ihre Erfahrun­gen wie folgt zusam­men: “It is no sur­prise that this moun­tain has been climbed only once.”

Dank Camilo´s Detek­ti­var­beit und Jim´s Bericht zählt die Buckland-​Chronik nun ins­ge­samt drei Expe­di­tio­nen: die Erst­bestei­gung 1966 via SW, der Ver­such 2000 via NW und schließlich die Zweitbestei­gung 2012 via NO. Die Zeitreihe der fol­gen­den Fotos zeigt ein­drück­lich, wie sich das Gesicht des Berges verän­dert. Gletscher gehen merk­lich zurück, Eis­rin­nen mutieren zu Mixed-​Herausforderungen, Eiswände offen­baren zunehmend den darunter liegen­den (schlechten) Fels – alles Dinge, die für eine Bestei­gung erhöhte Schwierigkeiten bei reduzierter Sicher­heit bedeuten.

So wer­den wahrschein­lich in Zukunft Win­terbe­din­gun­gen jene sein, die am besten geeignet sind, um Plüschow´s Köni­gin des Feuer­lan­des besteigen zu können.

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