Vorbereitung
Letzten Freitag traf sich ein Großteil des Teams erneut in der Zwickauer Straße, um die bevorstehende Exped weiter vorzubereiten und vor allem die Ausrüstungsliste zu besprechen. An einigen Fragen zum Strom– und Technikkonzept bissen wir uns beinahe die Zähne aus. Nehmen wir Akkus oder Batterien mit? Reicht die Leistung der Solaranlage auch wenn es sieben Tage durchweg regnet? Genügt die Datenrate des Sat-Phones, um auch Bilder von Feuerland nach Deutschland zu senden? Alles Fragen, die wir uns in unserer vernetzten und hoch kommunikativen Umgebung normaler Weise nicht stellen müssen. Am Ende der Welt sind diese allerdings essentiell, denn mit einem leeren Akku im Sat-Phone kann es im Notfall recht ungemütlich werden – vor allem wenn man bedenkt, dass wir fast vier Wochen völlig abgeschottet von jeglicher Zivilisation unterwegs sein werden. Aber die Abgeschiedenheit hat natürlich auch ihre reizvollen Seiten – nicht ohne Grund haben wir uns ein solches Ziel ausgesucht! Das Thema Verpflegung fiel uns bei der Planung nicht leicht. Essen für vier Wochen im Rucksack mitschleppen möchte niemand gerne, aber ausgehungert wie Straßenhunde wollen wir natürlich auch nicht zurückkehren. |
Oft stellt sich die Frage, wie viel Energie man denn beim Bergsteigen braucht und an wie vielen Tage wir bei den Wetterkapriolen in Patagonien überhaupt aus dem Zelt kommen? Ernährungsbücher beziffern den durchschnittlichen Energieverbrauch beim Trekking auf ungefähr 3.000 — 5.000 kcal pro Tag. Wenn wir diesen Verbrauch jeden Tag decken wollten, müssten wir wohl einen kleinen Tante-Emma Laden unterhalten;) Derzeit planen wir zumindest im Basislager eine Vollverpflegung und werden am Berg auf Trockennahrung zurückgreifen. Passend zum Thema klingelte es mitten in der Diskussion auf einmal an der Tür: Der Pizza-Bote brachte fünf Jumbo’s!!! Nach der Stärkung widmeten wir uns dem Layout der Grußpostkarte. Gefühlte 1.000 Stunden habe ich inzwischen in die Gestaltung gesteckt, schließlich wollen wir euch ja eine tolle Karte vom Ende der Welt schicken! Die Tourenplanung nahm den restlichen Abend ein. Wir haben die bekannten Bilder und das Kartenmaterial mit den neusten Satelliten-Daten verglichen. Jedes neue Bild oder Kartenstück ermöglicht es uns, unsere innere Karte zu vervollständigen und zumindest einen wagen Plan für den Gipfelsturm zu entwerfen. Abschließend blieb sogar noch etwas Zeit, um gemütlich bei einem Gläschen Wein zusammenzusitzen. |