Teambuilding
Am Wochenende war es soweit. Ein Teil unserer Ausrüstung sollte getestet und die letzten Einzelheiten besprochen werden. Außerdem wollten wir auch in der Gruppe gemeinsam mal etwas unternehmen, sowas nennt sich heute wohl Teambuilding… Leider hatten wir schon vorher die ersten Verluste zu beklagen, Robert und Franz lagen beide darnieder und konnten uns nur ihre besten Wünsche mitschicken. So machten wir uns am Samstag, den 17.12. auf in’s winterliche Gebirge. Um unsere Bereitschaft auf jeglichen Luxus zu verzichten auch wahrhaft zu testen, stellten wir unser Zelt nicht etwa mitten im Wald auf, sondern auf der Wiese hinter dem Häuschen von Michas Eltern (denen wir an dieser Stelle ganz herzlich danken!). Auf Luxus zu verzichten, wenn man keine Wahl hat, kann ja jeder. Die Sauna war buchstäblich in greifbarer Nähe, aber wir widerstanden der Versuchung heldenhaft und harrten tapfer in unserer zünftigen Unterkunft aus — die wir allerdings erst mal aufstellen mussten. Reichlich Schnee und Sturm sowie die fehlende Aufbauanleitung für das Zelt waren suboptimale Voraussetzungen für einen Geschwindigkeitsrekord. Da geht noch was! |
Nach einer kräftezehrenden Besteigung der vereisten Großen Lugsteinnordwand machten wir uns es in unserem Domizil gemütlich und wandten uns der Essenszubereitung zu. Eine liebevoll gebastelte Unterlage für unsere neuen XGKs zur Schonung des Zeltbodens kam nur etwa 10 Minuten zum Einsatz, dann wurden sie wegen anhaltender Ruhestörung aus dem Zelt verwiesen und Barbara, die sich zum Kochen bereit erklärt hatte, gleich mit… Am Abend, es war schon stockfinster und bitterkalt und wir hatten uns langsam in unseren Schlafsäcken eingemummelt, bekamen wir auf einmal Besuch von einem Überraschungsgast. „Von drauß‘ vom Walde“ kam der Weihnachtsmann und brachte uns vier Paar handgestrickte Wollsocken und dazu passende Müffchen — einer musste also weiter frieren. Wer auch immer da in Zinnwald ein Herz für frierende Bergsteiger hatte, wir bedanken uns ganz herzlich, die Socken haben wunderbar warmgehalten. Am nächsten Morgen war es jedoch mit der Heldenhaftigkeit nicht mehr sehr weit her. Als wir die Masse der gefrorenen Wassertröpfchen an der Zeltwand sahen, die nur darauf warteten bei der geringsten Erwärmung auf uns herabzurieseln, beschlossen wir, den Test hiermit zu beenden und das Frühstück in die 50 Meter entfernte Küche zu verlegen. |