Auf der Suche nach Luft
Als ich heute morgen mit hektischer Schnappatmung aufwachte, war klar irgendetwas war passiert! Mein erster Blick galt meinem Schlafsack. Er fühlte sich außen wohlgeformt und trocken an, innen mollig warm. Mit einem lauten Zischen entwich die nächtliche Pupsluft beim Öffnen des Reisverschlusses und es blieb ein Häufchen Elend übrig. Kurzzeitig gab es wieder Luft und der Atem beruhigte sich ein wenig. Der zweite Blick ging instinktiv zur Uhr — hatte ich verschlafen? Es war noch dunkel im Zelt, ich konnte nichts erkennen! Kurz den Abend Revue passieren lassen, wo hatte ich die Lampe im Zelt verloren — während des Schlafens hatte ich auf nichts Unbequemen gelegen? Der Mp3-Player musste als Lichtquelle herhalten. 5:27 Uhr — und das im Urlaub! Der obligatorische Blick auf den Luftdruck nahm mir fast den restlichen Atem — 934 mbar stand da in großen Ziffern auf dem Display. Ein erneuter Blick brachte Gewissheit — historischer Urlaubstiefsstand des Luftdruckes — meines Hechelns Ursache war gefunden — es fehlte einfach an Luft. Seit dem Basislageraufbau kannte der Luftdruck nur eine Richtung, stetig steil bergab mit extra großen Schritten. Jedes hart erkämpfte Millibar in Richtung 1000 wurde euphorisch gefeiert, nur um sich kurzzeitig später wieder als Eintagsfliege herauszustellen. |
Wenn man den auf Normalnull gerechneten Druck mit dem niedrigsten gemessenen Luftdruck des letzten Sturmes in Deutschland vergleicht — und der war ziemlich tief -, bewegen wir uns entspannt in diesen Luftdruckbereichen. Zum Glück brauchen wir uns nicht vor abbrechenden Ästen oder herabstürzenden Dachziegeln schützen. Unsere einzige Sorge beschränkt sich auf die Gestängebögen der Zelte. |