Erst­be­steigungs­bericht

Cre­ated on Monday, 25 April 2016 Writ­ten by Markus

Ich staunte nicht schlecht, als ich kürz­lich auf die ori­ginale Bes­chreibung der Monte Buckland-​Erstbesteigung stieß, welche dam­als am 19.02.1966 in der itali­en­is­chen Tageszei­tung Cor­ri­ere della Sera erschien. Der Artikel stammt von Giuseppe Pirovano, einem der Prot­ag­on­isten der Exped­i­tion, welcher nur einen Tag zuvor zusam­men mit Guido Machetto aus Feuer­land zurück­gekehrt war, während die anderen vier Exped­i­tion­steil­nehmer im Anschluss noch am Acon­cagua unter­wegs waren. Der Bericht wurde zudem unter dem Titel Pirovano narra la scal­ata del Cervino della Terra del Fuoco (dt. Pirovano erzählt die Besteigung des Mat­ter­horns von Feuer­land) im Sam­mel­band I fuori­legge della montagna ver­öf­fent­licht (Dino Buzzati, Mondadori 2013).

Hier der leicht gekürzte Bericht (über­setzt aus dem Italienischen):

„Am 5. Feb­ruar beschlossen wir vom Basisla­ger am Meer ins Hoch­la­ger auf ca. 500 m Höhe aufzusteigen. Dort kamen wir gegen 6 Uhr abends an. Ich muss zugeben, dass ich mich – so schwer bepackt wie ich war – an diesem Tag nicht beson­ders gut gefühlt habe, aber Stück für Stück das es aufwärts ging, lief es besser. Der Wecker für den näch­sten Mor­gen war auf 3:30 Uhr ges­tellt, doch um diese Uhrzeit stürmte es draußen gewaltig. Wir mussten noch bis 5 Uhr warten, bevor es los­ging. Wir zogen uns die Steigeisen und unsere gel­ben Wet­ter­an­züge an, und marschier­ten los. Ich habe mich am Anfang etwas fehl am Platz gefühlt, da die anderen Jungs ja so viel jünger als ich waren [Anm.: Pirovano war immer­hin 58 Jahre alt]. Doch schnell fand ich meine Motiv­a­tion wieder, welche mir meine Aufgabe nun abver­langte. Wie so oft hier im Süden war der Him­mel bedeckt, der Wind pfiff und die Sicht war einges­chränkt. Zun­ächst ging es über Ger­öll, später einen immer steiler und sch­maler wer­denden Eis­sch­lauch hin­auf, welcher uns mit einer finsteren und wilden Atmo­sphäre umgab. Mich erin­nerte dieser Eis­sch­lauch an jenen in der Nor­dost­wand des Eigers. Zum Glück haben Alippi, Fer­rari und Giudici diesen let­zten, 300 m lan­gen schwi­eri­gen Abschnitt des Couloirs drei Tage zuvor bereits mit Fix­sei­len verse­hen. Wir waren in drei Seilschaften unter­wegs: die erste mit den beiden Jüng­sten, Giudici und Fer­rari, gefolgt von Alippi und Mauri (dem uner­müd­lichen Foto­graf), und als let­zte kamen Machetto und ich.

Nach 4 Stun­den erreichten wir den Col [Anm.: später als Col dei Ragni bezeich­net], welche die Spitze des Buck­land von einem etwas niedrig­eren Vor­gip­fel trennt. Die Luft wurde düsterer, wir waren nur noch wie Schat­ten. Nach dem Sat­tel ver­lief der Anstieg über eine Serie von Ser­acs und Eis­buck­eln bis hin zu einem unüber­wind­baren Bergschrund.

Aber da rechts gab es viel­leicht einen Aus­weg: Giudici hatte bereits mit viel Schwung den ersten Fix­punkt im Eis gesetzt. Dies war eine sehr schwi­erige Schlüs­sel­stelle, welche zu über­winden weit­ere vier Eishaken benötigte. Giudici kon­nte sich schließ­lich auf eine Art Grat hin­aufziehen. Die Eishänge zogen weiter aufwärts, und wir erschienen wie Eis­statuen, die sich nur müh­sam weiter bewegten. Es war nun bereits gegen zwei Uhr nachmit­tags. Ein­ige Zeit später trafen wir auf eine weit­ere Spalte. Ist der Gip­fel schon nahe? Alippi und Mauri haben bereits die näch­ste Steil­stufe in Angriff gen­om­men. Im Sturm war­teten wir auf eine Nachricht von oben, und während­dessen begann ich mit dem Pickel eine kleine Schnee­höhle zu graben. Man weiß ja nie, im schlimmsten Fall kön­nte man hier biwakieren.

Fer­rari und Giudici wur­den ungeduldig und ver­schwanden eben­falls im Nebel. Doch kurz darauf sah ich sie wieder auftauchen: Alippi wurde von einem unüber­wind­baren Eisüber­hang gestoppt, weiter rechts kön­nte es aber besser aus­se­hen. Ich kam mit Machetto nach. Es fol­gten zwei sehr steile 40 m Län­gen, welche an den Fuß der Gip­fel­wechte führten. Hier fand ich einen Eishaken von Giudici. Die Gip­fel­wechte direkt anzuge­hen wäre absurd gewesen. Deshalb tra­ver­sier­ten wir unter dem Über­hang hindurch nach rechts, wo es etwas leichter aus­sah. Nun führte Machetto unsere Seilschaft. Hinter uns Alippi und Mauri, welche am Eishaken stehen blieben und uns zurufen „höher, tiefer“, um uns die besten Tritte zu zei­gen. Schließ­lich schaffte auch ich es, von Machetto gesich­ert, die Wechte zu über­winden und aus der Süd­wand aus­zusteigen. Ich ging nun immer schneller, wie als wenn meine Füße Flü­gel hät­ten. Wir waren am Gipfel!

Wir haben fast zwölf Stun­den geb­raucht für unseren Auf­stieg, und noch­mal vier für den Abstieg. Die steil­sten Abschnitte seil­ten wir uns mit dem Dop­pel­seil ab. Der Wind und das Eis nah­men kein Ende. Gegen neun, mit dem let­zten Licht der Däm­mer­ung, erreichten wir wieder unser Hoch­la­ger. Wir legten unsere Steigeisen ab und umarmten uns. Der Herr hatte es gut mit uns gemeint.“

Ent­ge­gen dieser off­iz­i­el­len Darstel­lung von Pirovano ver­sich­erte mir Cesare Giudici in einem per­sön­lichen Gespräch 2012 jedoch, dass nur die Seilschaft Giudici/​Ferrari den höch­sten Punkt des Buck­land erreichte, und die anderen zwei Seilschaften etwas unter­halb des extrem steilen let­zten Auf­schwunges warteten.


 

Addio Gigi Alippi!

Cre­ated on Monday, 04 April 2016 Writ­ten by Markus

Gigi Alippi, der bis dahin let­zte noch lebende Teil­nehmer an der Erst­be­steigung des Monte Buck­land im Jahre 1966, ist ver­gan­gene Woche im Alter von 80 Jahren in seiner Heimat Lecco (Italien) gestorben. Damit ver­liert die Ragni di Lecco einen ihrer prä­gend­sten Prot­ag­on­isten und die Welt des Alpin­is­mus einen Pionier des Expeditionsbergsteigens.

Zu seinen heraus­ra­genden Leis­tun­gen zäh­len – neben der Buckland-​Expedition – die Teil­nah­men an Erst­be­steigun­gen wie die der gigantischen Süd­wand des Mount McKin­ley in Alaska (Cas­sin Ridge, 1961), der end­los steilen Eis­flanke des Jir­ishanca in Peru (West­wand, 1969), des Huantsan-​SW Gip­fels eben­falls in Peru (1972) sowie der lang umkäm­pften Cerro Torre-​Westand in Patag­onien (1974). Seine Seil­part­ner dabei waren u.a. die legendären Carlo Mauri, Casimiro Fer­rari und Ric­cardo Cas­sin. Nach weit­eren Exped­i­tion ins Him­alaya (z.B. Ver­such in der Lhotse-​Südwand, 1975) war sein let­zter großer Erfolg wie­derum in der Cor­dillera Dar­win: die Erst­be­steigung des West­gip­fels des Monte Sarmi­ento 1986.

Pre­vi­ous north­face attempt in 2000

Cre­ated on Thursday, 27 June 2013 Writ­ten by Markus

Until now we were sure that Buckland´s short climb­ing his­tory was already told. But it was not! 

Invest­ig­a­tions by Cam­ilo Rada´s pro­ject “Uncharted — Cor­dillera Dar­win” revealed that there was a non-​published unsuc­cess­ful attempt of climb­ing Buckland´s vir­gin north face pre­vi­ous to our exped­i­tion! A team of well-​known Amer­ican climb­ing vet­er­ans formed by Jim Wick­wire (*1940), John Roskel­ley (*1948) and Chris Kop­czyn­ski (*1948) – all of them exper­i­enced in sev­eral not­able ascents in high alti­tudes world­wide – star­ted the small exped­i­tion in late south­ern sum­mer of the year 2000. Already five years before, Wick­wire organ­ized a suc­cess­ful exped­i­tion where Roskel­ley, Stephen Ven­ables (GB) and Tim Macartney-​Snape (AUS) made the 2nd ascent of Monte Sarmiento´s West sum­mit by a new route.

As Jim Wick­wire told us, they approached with the help of a police heli­copter dir­ectly to the west­ern foot of Monte Buck­land. Their planned route fol­lowed ramps and ledges in the lower north-​west face up towards a hanging gla­cier, and then upwards to the obvi­ous col in the north ridge (the loc­a­tion of our 2012 high camp). From there they hoped to gain access to the sum­mit head­wall although they have never found out for sure about the feas­ib­il­ity of the route above the col. From their base camp in the val­ley they got a “good view of the final few hun­dred feet, and it was very steep – eas­ily 65 degrees, if not more, for the upper sec­tion to the sum­mit ridge”.

An estim­ate which turned out to be pre­cisely accur­ate! How­ever, rot­ten and greasy rockin the lower parts, and later on hard ice made it dif­fi­cultjust to reach the col. Finally, the party had to retreat half way up the hanging gla­cier (approx. 950 masl.) without reach­ing the col. A second push was later pre­ven­ted by bad weather and lack of time. After their exped­i­tion they con­cluded that “it is no sur­prise that this moun­tain has been climbed only once.”

Thanks to the research of Cam­ilo and the con­tri­bu­tion of Jim, Buckland´s chron­icle now counts on three exped­i­tions in total: the first ascent via south-​west face in 1966, the 2000 attempt, and finally our 2012 north face ascent.The time series of pho­tos shows how the course of time impress­ively changes the aspects of the moun­tain. Gla­ciers retreat incred­ibly fast, ice gul­lies con­vert into mixed-​climb chal­lenges, icy flanks become bare (mostly bad qual­ity) rock – in most cases this means enhanced dif­fi­culties and less pro­tec­tion for climbing.

So maybe one day only winter con­di­tions will be the appro­pri­ate ones to climb Plüschow´s Queen of Tierra Fuego.

Addio Cesare!

Cre­ated on Thursday, 21 March 2013 Writ­ten by Markus

Let­zte Woche ereilte uns eine sehr traurige Nachricht aus Lecco in Italien: Cesare Giudici — einer der Erst­be­steiger des Monte Buck­land im Jahre 1966 — ist im Alter von 76 Jahren in seinem Heimatort verstorben.

Bereits in jun­gen Jahren wurde er Mit­glied der ber­üh­mten Ragni di Lecco, unter seinen Fre­un­den und Seil­part­nern finden sich u.a. Toni Egger, Carlo Mauri und Casimiro Fer­rari. Zu seinen heraus­ra­genden Ber­g­touren zähl­ten die erste Wieder­holung der Via Bon­atti an der Dru (1956, mit Piazza, Redaelli & Mauri), seine gran­di­ose Neu­tour Pilastro Sud-​Ovest an der Cima d’Ombretta (1956, mit Egger) sowie die Erst­be­steigung des Monte Buck­land im Jahr 1966 (VideoLink). Der große Casimiro Ferrari selbst bezeichnete ihn als fortissimo. Ohne den Einsatz von Cesare am steilen Gipfeleispilz des Monte Buckland wäre der Erfolg damals wohl nicht möglich gewesen.

Noch im letzten Jahr hat Cesare uns bei einem Besuch in Lecco begeistert von seinen frühen Abenteuern erzählen können (Blogeintrag).

Die Wände seiner Wohnung waren geschmückt mit den Bildern „seiner Berge". Die Augen leuchteten, als er das rote Seil, welches sie damals am Buckland benutzt haben, wieder hervor holte und nochmals über seine Schulter legte.

Addio Cesare, Du hast Dich nicht nur in den alpinen Geschichts­büch­ern verewi­gen können, son­dern bleibst auch als guter Fre­und in unser aller Erinnerung! 

And the OSCAR goes to…

Cre­ated on Wed­nes­day, 06 March 2013 Writ­ten by André

Ein wenig über­ras­chend beka­men wir heute die Nachricht, dass unsere Exped­i­tion zum Monte Buck­land im let­zten Jahr auf der “Super Big List” des Piolet d’Or 2013 gelandet ist. Der Piolet d’Or ist quasi der Oscar des Bergsteigens und wird seit 21 Jahren von der fran­zös­is­chen Zeits­chrift Montagne Magazine in Zusammen­arbeit mit dem französischen

Extremalpin­isten­verb­and Groupe de Haute Montagne (GHM) vergeben. Mit dieser Aus­zeich­nung sol­len außergewöhn­liche Leis­tun­gen im extremen Bergs­port ge­ehrt wer­den. Wenn man die Liste der 72 vorgesch­la­genen Touren betrachtet, rechnen wir uns keine Chan­cen auf den Preis aus, aber stolz wie Bolle sind wir trotzdem!!

logo piolet dor

Monte Buck­land im Fernse­hen

Cre­ated on Monday, 10 Decem­ber 2012 Writ­ten by Markus

Am 12.12.12, 15:30 Uhr wird das Bergsport-​Magazin BIWAK des Mit­teldeutschen Rund­funks einen kur­zen Beitrag über unsere Exped­i­tion senden. Während der rund 8-​minütigen Sen­dezeit wird ein Teil des Filmma­ter­i­als ver­wen­det, welches wir während der Buckland-​Expedition gedreht haben. Lasst Euch über­ras­chen, auch wir sind ziem­lich gespannt, was daraus geworden ist!

Bei dieser Gele­gen­heit geht noch­mal ein großes Danke­schön an das Team von Sichtzeit-​TV, welches den Beitrag produziert hat.

Das Video fin­det ihr hier: Bis an das Ende der Welt

Topo­grafis­che Namen, 1. Teil

Cre­ated on Tues­day, 25 Septem­ber 2012 Writ­ten by Markus

Fast genauso spannend wie die Besteigung des Monte Buck­land ist die Geschichte der Namens­ge­bung in der Cor­dillera Dar­win. Die ver­schiedenen Ent­decker, seien es Seefahrer oder Bergsteiger, haben namen­s­tech­nisch ihre Spuren in der Region hin­ter­lassen – schade nur, dass sie nichts von den bereits existi­er­enden Spuren gewusst haben bzw. diese ignor­ier­ten. Neben den dam­a­li­gen Ent­deck­ern existiert in der heut­i­gen Zeit noch das off­iz­i­elle chilen­is­che topo­graph­is­che Insti­tut (IGM), welches wie­derum ganz eigene Vor­stel­lung von den „richti­gen“ Berg­na­men hat. Im Fol­genden bekommt Ihr einen kleinen Eindruck über die kar­to­graph­is­che Viel­falt im Gebiet rund um den Monte Buckland:

Um diesem Durchein­ander beizukom­men, bemühen sich gerade chilen­is­che Bergsteiger, allen voran Cam­ilo Rada, um eine Aufarbei­tung der Namenshistorie. 

Ziel des Pro­jektes ist es, aktuelle und genaue Karten mit eindeut­i­ger Toponomie zur Ver­fü­gung zu stel­len. Eine großartige Idee, zu der wir natür­lich gerne beitra­gen wollen! Seit etwa vier Mon­aten stehen wir in engem Kon­takt mit Cam­ilo und seinem Team und ver­suchen, unser Wis­sen aus den eigenen Recher­chen sowie die Inform­a­tionen aus erster Hand, d.h. von unserer Exped­i­tion ein­zubrin­gen. So müssen z.B. Berge in alten Auf­nah­men iden­ti­fiz­iert, Bes­chreibun­gen mit Hilfe von Fotos zugeord­net und Berghöhen ange­passt werden…

Sobald wir dazu erste off­iz­i­ell bestätigte Ergeb­n­isse haben, wer­den wir Euch natür­lich informieren. Nur eines schon vor­weg: der Monte Buck­land wird wohl auch off­iz­i­ell der Monte Buck­land bleiben ;-)

Zu Gast bei einem der Erst­be­steiger

Cre­ated on Sat­urday, 19 May 2012 Writ­ten by Markus

Am ver­gan­genen Wochen­ende bin ich gern der Ein­ladung von Cesare Giudici (heute 76 Jahre) gefolgt, uns bei ihm zu Hause in Lecco am Comer See zu tref­fen. Natür­lich war ich total gespannt darauf, mit ihm – einem der Erst­be­steiger des Monte Buck­land – die Erleb­n­isse von dam­als und heute aus­zutauschen. Er zeigte mir auch seine Dias der Exped­i­tion, ja sogar der Pickel und das Seil von 1966 existieren noch – es waren Momente voller His­torie und Emo­tionen, ver­bunden mit großem Respekt für die Leis­tung jener Tage!!

Cesare, wie ist dam­als eigent­lich die Idee entstanden, zum Monte Buck­land zu fahren?

Die Idee kam schon während der Sarmiento-​Expedition der Ragni di Lecco von 1956. Carlo Mauri sah dam­als auf der gegenüber lie­genden Fjord­seite diesen wun­der­schönen Berg, und nur dieser Anblick des unbestie­genen Berges motivier­ten ihn, eine Exped­i­tion dor­thin zu organ­is­ieren. Dam­als war es ja noch viel schwi­eri­ger so etwas zu or­ga­ni­sie­ren, das Haupt­prob­lem für uns waren die Reisekos­ten. Wir hat­ten kaum Sponsoren und haben das aller­meiste aus der eigenen Tasche bezahlt.

Welche Inform­a­tionen habt Ihr über den Berg gehabt, bevor Ihr ihn bestie­gen habt?

Eigent­lich nur dieses Bild, diese Ansicht aus Süd­westen. Deswe­gen war es auch klar ihn von dieser Seite her zu probieren. Am ersten Tag, bei der Ankunft in der Bahía Encanto, hatten wir per­fektes Wet­ter. Wir kon­nten den Berg kom­plett wolken­los sehen (das war allerd­ings auch das ein­zige Mal bis zum Ende der Exped­i­tion!), somit war der obere Teil der Auf­stiegs­route klar. Der untere Teil auf die Gletscher­schul­ter hin­auf war von der Bucht aus nicht sicht­bar, und blieb zun­ächst ein Rät­sel. Doch wir waren voller Hoffnung, dass es klap­pen wird.

Wie ver­lief die Exped­i­tion nach eurer Ankunft in der Märchen­bucht, alles wie geplant?

Ja eigent­lich schon. Wir schlu­gen unsere Zelte am Strand auf und machten zun­ächst ein­ige Erkundun­gen. Ein Teil des Teams erkun­dete die Route zum Berg und kon­nte sogar schon Fix­seile in das Couloir zur Schul­ter legen. Das war wichtig, damit wir dann beim Gip­felan­griff schnell sein kon­nten. Am 6. Feb­ruar früh um 5 Uhr ging´s dann los vom Lager am Berg­fuß in Rich­tung Gip­fel. Das Wet­ter war erst noch ganz ok, wurde dann aber zun­ehmend schlechter. Gegen 8 oder 9 Uhr waren wir bereits im Sat­tel, wir nan­nten ihn „Col de Ragni“, machten eine kurze Pause, und dann ging es die Gletscher­schul­ter hin­auf. Als Haupt­schwie­rig­keit­en der Route stell­ten sich zwei Steil­stufen heraus, welche auf­grund des weichen Eises schwer zu klet­tern und abzusich­ern waren. Rechts unter uns fühl­ten wir die bed­roh­liche, 1000m abfal­lende Ost­wand, obwohl wir sie im Nebel nicht sehen konnten. Der Gip­feleis­pilz hatte es noch mal in sich, am frühen Nachmit­tag waren wir dann jedoch glück­lich auf dem Gipfel!

Welche Schwi­erigkeit würd­est Du der Route geben?

Die Tour ist eigent­lich nicht sehr schwi­erig, das Schwi­erig­ste waren diese Eiswülste.

Wie waren denn das Wet­ter während Eurer Exped­i­tion und der Anmarsch durch die dichte Veget­a­tion? Für uns waren dies ja die Hauptschwierigkeiten.

Das Wet­ter war eigent­lich nicht das Prob­lem, und die Veget­a­tion? Die war ja nur unten im Tal, das ging schon.

Welchen Stel­len­wert hatte dam­als Eure Buckland-​Expedition, für Dich, für die Ragni?

Es war meine erste und ein­zige Patagonien-​Expedition, ich war dam­als 30 Jahre. In den Alpen hatte ich schon viel gemacht, Neu­touren, die Wieder­holung der Bonatti-​Führe an der Dru usw. Für mich war es schon ein Riesen­er­leb­nis so eine Reise. Für die Ragni war es die zweite große Exped­i­tion außer­halb der Alpen (nach dem Sarmi­ento 1956), das war schon ein großes Ding damals!

Wenn Du unsere Bilder siehst, kom­men da bei Dir beson­dere Erin­ner­ungen hoch?

Ehr­lich gesagt, hab ich den Berg auf Euren Bildern gar nicht richtig wie­der­erkannt! Ich kenn ihn ja nur von der anderen Seite. Aber es ist natür­lich schön zu hören, dass ihr jun­gen Bergsteiger nach so vielen Jahren wieder dort am Buck­land wart.

(Das Inter­view wurde sinngemäß über­setzt. GRA­ZIE MILLE Cesare!)

Wo bleiben die Fotos?

Cre­ated on Wed­nes­day, 18 April 2012 Writ­ten by André

Endlich!” — hieß es noch vor ein paar Jahren, als ein großes Einkauf­szen­trum auf der Prager Straße in Dresden nach mehr­eren Tagen die Dias entwick­elt hatte. Häufig hat man schon einen Tag früher vorbei geschaut, viel­leicht war die Aus­kunft über die Fer­tig­stel­lung ja falsch und die Bilder waren schon einen Tag früher da. Sehnsüchtig hat man darauf gewar­tet und gehofft, end­lich einen Blick auf die Urlaubs­b­ilder wer­fen zu können und eine Welt ist zusam­mengebrochen, wenn bei der Entwicklung etwas schief gelaufen ist oder die “wichti­gen” Bilder viel­leicht doch über­be­lichtet oder unscharf geworden sind.

Heute ist es anders, das Motiv und die Qual­ität kann man fast unmit­tel­bar nach der Auf­nahme begutachten und gegeben­en­falls noch ein­mal den Aus­löser der Kam­era durchdrücken.

Allerd­ings foto­grafiert man im digitalen Zeit­al­ter auch ein wenig mehr. So haben wir jetzt das Prob­lem knapp 650 Giga­byte an die Team­mit­glieder zu ver­teilen, um uns dann anschließend durch knapp 6.000 Bilder zu klicken, diese zu begutachten und mit Zus­atzin­form­a­tionen zu verse­hen. Weit­ere 6.000 Auf­nah­men müssen zu Pan­or­a­men oder Zeitraf­ferauf­nah­men zusam­menge­setzt wer­den. Neu für uns ist dies­mal auch, dass wir neben den Bildern noch knapp 1.300 Videosschnipsel zu sichten, zu kata­logis­ieren und zu bew­er­ten haben. Das sind mehr­ere abend­fül­lende Videoabende, leider nicht gemüt­lich auf dem Sofa, son­dern vor dem Rech­ner. Nichts­desto­trotz haben wir schon mal ein paar High­lights heraus­ge­sucht: Die Galerie wird derzeit ständig erweit­ert, aber ein Blick lohnt sich schon jetzt;)

Hat uns der All­tag wieder fest im Griff?

Cre­ated on Monday, 27 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by Robert

Unsere Rück­kehr nach Deutsch­land liegt nun schon fast zwei Wochen zurück. Seit­dem kon­nten wir täg­lich die Annehm­lich­keiten einer heißen Dusche genießen, waren Fre­unde und Fam­ilie besuchen und haben von unseren Aben­teuern in der Cor­dillera Dar­win erzählt. Auch die Berge an Aus­rüs­tung ver­schwinden so lang­sam an die dafür vorgese­henen Plätze im Schrank oder einer Ecke und mit den neuen und alten Aufgaben im Job oder All­tag verblassen die gerade noch stürmis­chen Erin­ner­ungen an die Exped­i­tion ganz lang­sam — hat­ten wir nicht am Buck­land vier Wochen super Wetter?

Auch wenn die let­zten Zei­len einen eher geord­neten, wenn nicht gar trä­gen Eindruck machen, wollen wir nicht den Anschein erwecken, dass mit der abgeschlossenen Exped­i­tion der Blog oder die Inter­net­seite zur Ruhe kom­men — ganz im Gegen­teil. Jetzt heißt es, die Ergeb­n­isse der Exped­i­tion zu kom­mun­iz­ieren, tolle Bilder zu zei­gen und unsere Erleb­n­isse und Eindrücke nach­haltig mit euch zu teilen. Sicher­lich wird der Blog von uns nicht mit der Fre­quenz wie am Buck­land aktu­al­is­iert wer­den, dafür sind wir mit­tler­weile wieder stark in andere Pro­jekte einge­bunden. Aber wir wer­den natür­lich ver­suchen, euch in regel­mäßi­gen Abständen über die Nachbearbei­tung der Exped­i­tion auf dem Laufenden zu halten. 

Bevor also die Erin­ner­ungen an die Strapazen, die ver­regneten Momente und auch die Augen­blicke der Begeister­ung und Fasz­in­a­tion während der Exped­i­tion Monte Buck­land 2012 gän­z­lich aus­bleichen, möchten wir uns für die Unter­stützung der Reise nach Feuer­land, die Anteil­nahme während unserer Aben­teuer und das rege Interesse an unserer Inter­net­seite bei euch — den Sponsoren, Ver­wandten und Fre­un­den, als auch Interessier­ten viel­mals bedanken. 

Winter wir kom­men

Cre­ated on Tues­day, 14 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by Franz

Am näch­sten Tag musste wieder die ges­amte Aus­rüs­tung in Taschen, Ruck­säcken und Fässern ver­staut wer­den. Nicht ganz ein­fach, obwohl wir gut 50 kg Essen weni­ger hat­ten. Da Bar­bara noch eine Fahr­rad­tour durch Patag­onien unterneh­men wollte und Micha weiter in die USA flog, mussten wir große Teile von ihrem Gepäck mit­neh­men. Irgend­wie passte es dann mit Bie­gen und Brechen doch. Kurz nach Mit­ter­nacht wur­den wir von drei Taxis Rich­tung Flughafen gefahren. Dort gab es selb­stver­ständ­lich wieder Zoff mit unserem vielen Gepäck, da die LAN Mit­arbeiter erst nicht ver­standen, dass jeder von uns 46 kg in zwei Gepäck­stücken mit­neh­men durfte. Am Ende klappte es doch :)

Das Gepäck wurde dies­mal gleich bis Frank­furt durch­ge­checkt. Allerd­ings sahen wir im Vorbei­ge­hen auf dem Flughafen in San­ti­ago einen uns bekan­nten Ruck­sack. Der Strich­code war bereits in Punta Arenas ver­loren gegan­gen. Noch­mals Glück gehabt! In San­ti­ago hat­ten wir aus­rei­chend Aufenthalt, um uns mit Fre­un­den zum Mit­tag zu tref­fen und ein wenig den dorti­gen Som­mer zu genießen. Bei 30° im Schat­ten und einem Kalt­getränk in der Hand ver­gisst man schnell die Strapazen der let­zten Wochen;)

Am 15.2. landeten wir dann gegen 18:30 Uhr in Frank­furt und so beka­men Knox und ich nach ein paar Sprin­tein­la­gen und Zeit­op­ti­mier­ungs­maß­nah­men sogar noch den Zug 19:30 Uhr nach München. Die Dresdner Frak­tion fuhr nach Leipzig und wurde dort mit­ten in der Nacht abge­holt, um am frühen Mor­gen tod­müde ins Bett zu fallen…

Unter Leu­ten

Cre­ated on Sunday, 12 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by Franz

Mit weni­ger Leu­ten und Gepäck ging es dies­mal mit nur zwei Autos auf die Schot­ter­p­iste. Zu acht in einen Hundai Mannschafts­bus ein­sortiert, hieß es anfangs recht häufig: “Bitte kurz aus­steigen!”, um zu schieben oder eine schwi­erige Fahr­pas­sage mit dem nicht aus­reichend gelände­gängigen Fahrzeug zu über­winden. Aber selbst die Flussquer­ung mit Wasser bis knapp über die Knie schafften wir nach dem Motto „Lichter aus und durch“. Nach einer anstrengenden und staub­i­gen Fahrt waren wir nach zwölf Stun­den wieder im Hostel. Dort war­tete schon die Hostel­crew auf uns und Cris­tian hatte eine große Tafel auftra­gen lassen. Es gab Schaf­s­fleisch, Reis und eine vorzüg­liche Sauce dazu. Nach vier Wochen Tüten­fut­ter, war dies eine wun­derbare Über­ras­chung und eine gesunde Abwechslung dazu. Bei gutem Wein und Tourberichten klang der Abend in gemüt­licher Runde all­mäh­lich aus.

In den näch­sten beiden Tage kam keine lange Weile auf. Wir nutzten sie, um Souven­irs und Brief­marken für die rest­lichen Gruß­postkarten zu kaufen, ein Inter­view bei der Lokalzei­tung “La Prensa Aus­tral” zu geben, Andrés Rück­flug zu organ­is­ieren und zu guter Letzt noch ein wenig im Hostel zu entspannen.

Am Abend gaben wir ein Asado aus — bedeutet, wir baten Chris­tian, Fleisch aus­zusuchen und es auf dem Grill nach chilen­is­cher Art zuzubereiten. Dazu gab es jede Menge Wein, Bier und Pisco. Chris­tian wusste, dass am Abend die Eröffnung des “Patago­nian Exped­i­tion Races” stattfin­det. Ein gefundenes Fressen für uns, gab es doch reich­lich Pisco Sour 4 free und ein reich­haltiges Buf­fet, welches wir auch noch plünder­ten… Die Teil­nehmer hat­ten an dem Abend noch gut Lachen, aber ihnen stand die Exped­i­tion noch bevor — wir hat­ten unsere gerade erfol­greich beendet;)

Eine Seefahrt, die ist lustig …

Cre­ated on Sat­urday, 11 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by Franz

… vor dem Zelt breit­eten sich unsere triefend nas­sen Kla­mot­ten ähnlich einem bunten Flick­entep­pich aus und trock­neten in Windeseile.

Mit ein paar kleineren Foto­spazi­er­gän­gen, um die let­zten Blicke auf Buck­land und Co. ein­z­u­fan­gen, ging wieder ein Tag am Strand zur Neige und wir verkrümelten uns im Zelt. Kurz vor dem Einsch­lafen wur­den wir auf ein Mo­to­ren­ge­räu­sche aufmerksam…Unsere Bootscrew konn­te end­lich über­set­zen, und da die Wind­vorhersage für den näch­sten Tag auch gut zu wer­den ver­sprach, entschlossen sie schon am Abend überzu­set­zen. Die Tage mit Warterei waren hof­fent­lich zu Ende, denn Andrés Flug war ja schon weg und unser Ter­min rückte auch immer näher.

Am näch­sten Tag passte das Wet­ter und wir star­teten gegen 9 Uhr aus der Bahía Fit­ton in Rich­tung Puerto Yartu, welchen wir mit let­zter Kraft erreichten.

Der zun­ehmende Wel­lengang hatte unseren Ben­zin­vor­rat ras­cher in den Tiefen des Motors ver­sick­ern lassen, als er kalkuliert war, so dass wir den let­zten Kilo­meter sel­ber Hand an die zwei vorhandenen Stech­pad­del legen mussten.

Adieu Buck­land

Cre­ated on Wed­nes­day, 08 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by Bar­bara

Es ist soweit: nachdem wir am Tag zuvor bereits die erste Hälfte des Gepäcks wieder ans Meer geschafft hat­ten, hieß es jetzt Abschied neh­men von unserem lauschi­gen Basisla­ger und dem Monte Buck­land. Let­zterer schien sich dafür nicht zu interessieren, er ließ sich nicht hinter seinen Wolken blicken. Das Wet­ter wollte uns den Abschied offent­sich­lich leicht machen: Wie schon die let­zten Tage regnete und win­dete es stark und bis auf eine kleine Pause, die wir nutzten um die Zelte ein­zupacken, blieb es auch so. Der Gletscher­fluss, dessen Quer­ung bis dahin immer gut zu meistern war, hatte sich durch die gestie­genen Tem­per­at­uren in einen reißenden Strom ver­wan­delt. Dass die Unter­hose nass wurde, war dabei unser klein­stes Prob­lem und mir fiel ein Fels­b­lock vom Herzen, als alle heil am richti­gen Ufer angekom­men waren. Auch die Steil­stufen im Wald hat­ten durch die Nässe nicht an Ans­pruch ver­loren, wo vorher noch Moos war lachte jetzt der blanke Matsch und überall kamen neue kleine oder auch größere Bäche den Hang her­unter.
Die Hose schlot­terte bald wie ein kal­ter nas­ser Sack um die Beine und rutschte unauf­halt­sam immer tiefer. Mit jedem Sch­ritt ver­sack­ten die Schuhe knöchel­tief in Sch­lamm und jedes mal quoll das Wasser darin zwis­chen den Zehen hindurch. Der Wind ver­passte uns mit seinen Böen kräftige Duschen von den her­ab­stürzenden Wasser­fäl­len und von Büschen und Bäu­men tropfte es unauf­hör­lich. Als wir nach etwa vier Stun­den am Strand anka­men, waren wir völ­lig durch­weicht und es war kein Ende des Regens abse­hbar. Bis dahin hatte mich die Bewe­gung noch ein­i­ger­maßen warm gehal­ten, jetzt schaffte ich es nicht mehr die Kälte von mir fernzuhal­ten. Wie ferngesteuert trab­te ich zwis­chen Wiese und Strand hin und her um die letz­ten Sachen aus dem Depot zu holen und hatte nur noch einen Gedanken: trockene Sachen und ab ins wenig­stens halb­wegs trockene Zelt.

Es dauerte aber noch eine Weile, bis dieser Wun­sch in Erfül­lung ging. Zun­ächst musste das Grup­pen­zelt aufges­tellt und und die noch nicht voll­ständig nas­sen Sachen ein­i­ger­maßen ver­staut wer­den. André machte sich noch­mal auf den Weg ins Zwis­chen­la­ger um die let­zte Tonne zu holen, die noch dort geblieben war. Als dann end­lich alle im Zelt saßen mit der Tüte Essen in der Hand und dem war­men Tee im Becher, kon­nte uns der Regen, der immer noch auf’s Zelt prasselte, mal am A…lecken. Die Vor­stel­lung jetzt noch einen Tag am Strand in diesem Regen zu sitzen, erschien uns wenig reiz­voll. Als ich aber am Mor­gen einen Blick aus dem Zelt ris­kierte, schon erstaunt über das fehlende Prassel­ger­äusch, wäh­nte ich mich im falschen Film: blauer Him­mel und strah­lender Sonnenschein soweit das Auge reichte. Auf dieses Wet­ter hat­ten wir seit vier Wochen gewar­tet! Die Gefühle schwank­ten zwi­schen “Warum erst jetzt!” und “End­lich wieder mal Sonne!”.

Wir haben uns entschlossen, das beste aus der Situ­ation zu machen, end­lich mal wieder alles richtig zu trocknen, am Strand zu lie­gen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen…

Auf der Suche nach Luft

Cre­ated on Monday, 06 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by André

Als ich heute mor­gen mit hekt­ischer Schnap­pat­mung aufwachte, war klar irgen­det­was war passiert! Mein erster Blick galt meinem Sch­laf­sack. Er fühlte sich außen wohlge­formt und trocken an, innen mol­lig warm. Mit einem lauten Zis­chen entwich die nächt­liche Pupsluft beim Öffnen des Reis­ver­schlusses und es blieb ein Häufchen Elend übrig. Kur­zzeitig gab es wieder Luft und der Atem ber­uhigte sich ein wenig. Der zweite Blick ging instinktiv zur Uhr — hatte ich ver­sch­lafen? Es war noch dunkel im Zelt, ich kon­nte nichts erkennen! Kurz den Abend Revue passieren lassen, wo hatte ich die Lampe im Zelt ver­loren — während des Sch­lafens hatte ich auf nichts Unbe­que­men gele­gen? Der Mp3-​Player musste als Lichtquelle her­hal­ten. 5:27 Uhr — und das im Urlaub! Der oblig­at­or­ische Blick auf den Luftdruck nahm mir fast den rest­lichen Atem — 934 mbar stand da in großen Zif­fern auf dem Dis­play. Ein erneu­ter Blick bra­chte Gewis­sheit — his­tor­ischer Urlaub­stiefsstand des Luftdruckes — meines Hechelns Ursache war gefun­den — es fehlte ein­fach an Luft. Seit dem Basisla­gerauf­bau kan­nte der Luftdruck nur eine Rich­tung, stetig steil ber­gab mit extra großen Sch­rit­ten. Jedes hart erkäm­pfte Mil­libar in Rich­tung 1000 wurde euphor­isch gefeiert, nur um sich kur­zzeitig später wieder als Eintags­fliege herauszustellen.

Wenn man den auf Nor­mal­null gerech­neten Druck mit dem niedrig­sten gemessenen Luftdruck des let­zten Sturmes in Deutsch­land ver­gleicht — und der war ziem­lich tief -, bewe­gen wir uns entspannt in diesen Luftdruckbereichen. Zum Glück brauchen wir uns nicht vor abbrechenden Ästen oder her­ab­stürzenden Dachziegeln schützen. Unsere ein­zige Sorge bes­chränkt sich auf die Gestänge­bö­gen der Zelte.
Erst jetzt nahm ich wahr, dass es nicht mehr schneite son­dern wieder stark regnete — seit 2 Tagen durchge­hender Nieder­sch­lag und wenn man die paar Stun­den Sonne davor außer Acht lässt, eine Woche! In unserem Vorzelt hatte sich mit­tler­weile auch wieder ein kleiner See gebil­det — im Ver­hält­nis zu den umlie­genden Hän­gen würde ich es aber immer noch als trocken bezeichnen, sind die Hänge trotz ihrer Hanglage mehr oder weni­ger fließend in den Hausteich übergegan­gen. Etwas war aber noch anders. Ein lautes Knat­tern am Zelt war zu verneh­men. Ein steife, eine sehr steife Brise rüt­telte am Gestänge. Der Wind hatte merk­lich aufge­frischt. Kein gutes Zeichen für die bevor­stehende Bootsüberfahrt…

Auf dem Monte Niebla

Cre­ated on Sat­urday, 04 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by Franz

Nach zwei Schlecht­wet­ter­t­agen gab es so etwas wie einen Trock­entag mit Sonne, blauem Him­mel und nur ver­ein­zel­ten Schauern. Eifrig wur­den Pläné für den näch­sten Tag geschmiedet. Der lang­sam ein­set­zenden Leth­ar­gie (?) musste Ein­halt geboten wer­den. Bisher waren wir in Rich­tung Süden und Westen zu Touren aufgebrochen. Die im Norden lie­gende Kette mit Monte Biella und Aosta war bis auf den Ver­such von André und mir bisher unber­ührt. Die vom Monte Elb­florenz östlich lie­gende Felsspitze wurde als Tages­tour ins Auge gefasst. Ziel war die Erst­be­steigung, und zwar von Norden, hat­ten wir doch vom Boot aus gese­hen, dass nord­seitig große Gletscher ins Tal ziehen — zu abweis­end sah die West­seite aus. Zahlreiche Bilder der Erkundung­s­touren wur­den gewälzt, um einen mög­lichen Durch­sch­lupf durch den talab­schließenden Fels­riegeln zu finden. Auf den vom Lago Alto aus geschossenen Bildern und dem Satel­liten­bild kon­nte im west­lichen Teil eine Mög­lich­keit aus­gemacht werden.

Die Grup­pen­zeltschläfer, Knox und ich, wur­den zum Weck– und Früh­stücks­di­enst ein­geteilt. Pünkt­lich um vier Uhr entriss ich alle ihren Träu­men und es gab den mit­tler­weile liebge­wonnen Hafer­schleim. Das Wet­ter schien brauch­bar zu wer­den, kein Regen, mög­lich­er­weiser Wind in der Höhe, aber Plus­grade. Der Zustieg zum Gletscher war angenehm ein­fach, quasi kein Wald oder Sumpf. Beim Erreichen des Gletschers teil­ten wir uns in zwei Seilschaften. Erstere als Spurer, let­ztere als “Trep­pen­steiger”. Zügig erreichten wir den Abz­weig zum Monte Elb­florenz und als­bald kon­nten wir auch unseren erhofften Durch­sch­lupf erkennen. Er sah mach­bar aus. In Vorfreude auf den ein­fachen Durch­stieg dez­i­mierte sich die erste Seilschaft plötz­lich. Dani, der den beliebten und ner­venaufreibenden Job des Tapsers, Hof­fers und Spur­ers inne hatte, war hüft­tief in einer Spalte ver­sunken. Bei den in den let­zten Tagen gefallenen Neuschneemen­gen kein Wun­der, kon­nte man doch nur anhand der Gelände­for­men erahnen, wo sich eine Spalte ver­stecken kön­nte. Eine durch den Wind geschaf­fene fili­grane Schneebrücke ermög­lichte den Zustieg auf den Fels­riegel des Grates. Leichte Kletterei fol­gte und der Über­gang auf die Nord­seite war geschafft. Ein riesiges Gletscher­be­cken mit noch größeren Spal­ten tat sich auf. Erst­mals hat­ten wir Sicht auf die Bahía Fit­ton und die umlie­genden Kanäle.
Nach der Gratüber­quer­ung gin­gen wir nach Osten, wobei es zuerst eine nicht zu 100% Ver­trauen erweckende Schneebrücke zu über­winden galt. Danach ging es primär darum, einen opti­malen Weg durch die Spal­ten zu finden.

Etwa eine Stunde später zog es stark zu und die Sicht verkürzte sich auf teil­weise unter 50m. Am Ende wurde der Schnee Knie– bis Hüft­tief. Ich ging mit­tler­weile vorne und kon­nte mich glück­lich schätzen, dass Wolle auch wärmt, wenn sie nass geschwitzt ist.

Nach etwa einer weit­eren hal­ben Stunde Stap­fen entschied sich ein Teil der Gruppe wegen des schlechten Wet­ters wieder abzusteigen. Grund hier­für war ein­er­seits das Wet­ter, das nicht gerade zum Bergsteigen ein­lud und zum anderen die Ungewis­sheit über den genauen Stan­dort des Gip­fels auf unseren aktuel­len Ort bezo­gen.
Dani, Rokos und ich gin­gen weiter. Nachdem wir zwei steile Firn-​/​Schneestufen über­wun­den hat­ten, kon­nten wir erst­mals den Gip­fel sehen. Noch ein Schneefeld hin­auf und dann noch etwa 20m brüchige Fel­sk­letterei. Am Don­ner­stag, den 2.2. gegen 15 Uhr erreichten wir den 1430m hohen Gip­fel, der von uns Monte Niebla (Nebel­berg) get­auft wurde. Die Schwi­erigkeit des Berges wurde eindeutig durch das Wet­ter domin­iert. Es war, wie eingangs erwähnt sehr warm, auch auf dem Gip­fel, was zu sehr wei­chem sulzi­gem Schnee führte. Der Abstieg ging trotzdem gut. Über die zweite Steil­stufe, unter der sich direkt eine große Gletscher­spalte befand, seil­ten wir nach säch­s­is­cher Art an einer 5er Knotenschlinge ab. Die zweite Steil­stufe wurde mit Hilfe eines Firnankers gesich­ert. Der Rück­weg über den Gletscher war dann leicht zu finden. Durch die Tageswärme war der Schnee noch weicher als auf dem Hin­weg und man sank wieder bis zu den Knien ein was einem zweiten Spuren gleichzu­setzn war. Die let­zte Schneebrücke vor dem Grat umgin­gen wir auf­grund der Schneequal­ität großräu­mig und erreichten gegen 19 Uhr das Ende des Gletschers, gegen 20 Uhr dann das Basisla­ger im Regen — ohne wäre es auch zu schön gewesen ;)
An diesem Tag hat­ten sich alle das Abend­brot mal wieder wirk­lich verdient.

“Ain’t no sun­shine…”

Cre­ated on Thursday, 02 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by Bar­bara

Habe ich tat­säch­lich vor ein paar Tagen ges­chrieben, das Wet­ter hier sei besser als erwar­tet? Ich wider­rufe! Umfassend und voll­ständig!
Daran, dass es so gut wie keinen Tag ohne Regen gibt, ein­ige sogar nur mit Regen, dass alles immer nas­ser wird, sich die Umge­bung unseres Grup­pen­zeltes in eine Sch­lam­m­wüste ver­wan­delt und die Pläné täg­lich geändert wer­den müssen, hat man sich ja fast schon gewöhnt. Aber dass es mit­ten im “Hoch­som­mer” auf 326 m über NN tat­säch­lich schneit, das ist dann doch etwas zu viel des Guten. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir vorgestern früh aus dem Zelt lugten und sahen wie schwere, nasse und große Schnee­flocken unsere Umge­bung mit einer weißen, matschi­gen Schicht überzog.

So sehr wir unser Grup­pen­zelt lieben gel­ernt haben, wir würden es doch ganz gerne mal wieder für ein paar Tage ver­lassen.
Anschein­end hat­ten wir bei unserer Ankunft ein paar Tage außer­or­dent­lich sta­biles, hei­t­eres Som­mer­wet­ter erwis­cht und jetzt zeigt das feuer­ländis­che Wet­ter sein wahres Gesicht…

Wenn die fast täg­liche Wet­ter­berichter­stat­tung den geneigten Leser ner­ven sollte, so zeigt sie doch wie häufig wir über dieses Thema am Ende der Welt philo­sophieren und wie stark es uns prägt bez­iehung­s­weise hemmt. Aber in den noch zur Ver­fü­gung stehenden let­zten Tagen haben wir noch viel vor — sei es an Touren oder an Wetterberichten!

Gip­felsieg!!!

Cre­ated on Wed­nes­day, 01 Feb­ru­ary 2012 Writ­ten by Robert

Ungeachtet der eigent­lichen Nachtruhe, verkün­det der Wecker unmiss­ver­ständ­lich den Start in den neuen Tag und damit den geplanten Gip­felver­such — es ist 4 Uhr mor­gens. Nachdem wir am Vorabend eine gen­iale Sicht auf den wolken­freien Gip­felauf­bau des Buck­lands und die ges­amte Cor­dillera Dar­win mit all ihren riesigen Gletscher­flächen und Gip­feln genießen kon­nten, hat es die Nacht durchgeschneit und gestürmt. Wir haben kaum gesch­lafen und ein Blick aus dem Zelt ver­heißt noch immer kein besseres Wet­ter. Wir dösen eine weit­ere Stunde vor uns hin, bis wir uns entschließen, Nägel mit Köp­fen zu machen. Der über­mit­telte Wet­ter­bericht pro­gnos­tiz­iert einen Tag mit wenig Nieder­sch­lag und mit gerin­gen Windgeschwindigkeiten — in Real­ität wech­seln sich blauer Him­mel, Schnee­graupel und dicke Wolkenschleier ab. Micha hat sich auf­grund seiner gerin­gen alpinen Erfahrung entschlossen, auf einen Gip­felver­such zu ver­zichten und Knox schwankt noch immer, ob das wirk­lich Gip­fel­wet­ter sein soll.

7:40 Uhr steigt Dani in die erste Klet­ter­länge des Tages ein und wird in der 30 m lan­gen, vereisten Rinne von Sonnenschein beg­leitet. Unter uns steigen riesige Wolkenschwaden auf und in der Ferne zeigt sich die Bahía Fit­ton in goldenem Glanz. Der Tag ver­spricht tat­säch­lich doch beste Voraus­set­zun­gen für den Buck­land. Auch Knox ist nun davon überzeugt, sam­melt schnell seine sieben Sachen zusam­men und steigt nun doch als Drit­ter in die Ver­schneidung ein. Der fol­gende Fels­grat, eine heikle Quer­ung in wei­chem Neuschnee und die anschließende Eis­flanke hat­ten Dani und ich bei der ersten Runde schon erkun­det, sodass wir dies­mal bei gutem Wet­ter zügig zum oberen Fels­gen­darm auf­steigen können. Nach einer kur­zen Rast fol­gen wir weiter dem NO-​Grat, umge­hen den imposanten Gletscherbruch und erreichen das Plat­eau unter­halb der Gip­fel­wand gegen 12 Uhr. Diese zeigt sich in bester Laune und war­tet nur darauf zum ersten Mal durch­stie­gen zu wer­den. Bevor wir jedoch unsere Eis­ger­äte in die finale Firn­wand sch­la­gen können, muss der Bergschrund über­wun­den wer­den, der die Schlüs­sellänge der Tour darstellt. Der etwa 20 m hohe Abbruch zieht sich unter der Gip­fel­wand über die ges­amte Breite von ein­i­gen 100 m entlang. Unsere aus­erkorene Rinne führt ziem­lich zen­t­ral durch die Wand, sodass wir entweder den Bergschrund umge­hen und anschließend weit queren oder den Abbruch direkt angre­ifen müssten. Wir entscheiden uns für die Direktvariante.

Als wir uns unter der Eiswand befinden, zeigt sich diese wesent­lich steiler als von Ferne. Um nicht unnötig Zeit für die Altern­at­ive zu ver­lieren, wage ich einen Ver­such. Schon die ersten Meter der ansteigenden Quer­ung weisen sehr schlechte Eis­ver­hält­n­isse auf und immer wieder muss ich mich durch tiefen Schnee wüh­len. Über mir ragen riesige Eisza­p­fen in einem Über­hang, von oben tropft es mir in den Nacken. Bedächtig quere ich weiter nach links. Die Schlüs­sel­stelle bil­det ein über­wöl­btes Eis­band. Wenige Meter trennen mich jetzt noch von der darüber­lie­genden Firn­flanke. Mehr­ere Eis­s­chrauben zweifel­hafter Qual­ität gaukeln zumind­est ein Gefühl von Sich­er­heit vor. Der erste Ver­such auf der oberen Flanke Halt zu finden, scheit­ert — statt festem Firn wühle ich in wei­chem Schnee. Die Arme sind zugelaufen und ich flüchte wieder unter den Über­hang. Beim zweiten Anlauf fin­det das rechte Eis­gerät im Schnee Halt. Lang­sam schwin­det wieder die Kraft und ich zweifle weiter zu klet­tern, weiter über die let­zte schlechte Sicher­ung hinaus. Die Frage kommt auf, mit der sich ein Klet­terer oft aus­ein­ander­set­zen muss: Heute Weichei oder Krupps­tahl? Ich entscheide mich für die Flucht nach vorn und kurz darauf habe ich einen Stand aus Firnanker und Dead­man gebaut und hole Dani und Knox nach. Das die Seillänge im Nachstieg mit den großen Ruck­säcken nicht leichter wer­den würde war klar. Eine halbe Ewigkeit bewegt sich unten gar nichts. Irgend­wann sehe ich Knox verz­weifelt über die Kante schielen, bevor er plötz­lich wieder über­hastet ver­schwin­det. Hatte er sich die let­zten Meter mit T-​bloc am Seil hochgearbeitet, nur um kurz vorm Aus­stieg den Halt zu ver­lieren und 4 m mit Sack und Pack wieder in die Tiefe zu rasseln? Der fol­gende Ver­such ist mit Erfolg gekrönt und auch Dani folgt ohne größere Probleme.

Das Wet­ter hat sich schon seit ein­i­gen Stun­den ver­schlechtert und der Weit­er­weg im oberen Teil der Rinne ist nur zu erahnen. Zum Glück kon­nten wir den Ver­lauf unserer Route am Abend zuvor einge­hend stud­ieren. In der fol­genden Seillänge mit gemäßigter Steigung (55°) kom­men wir gut voran. Lang­sam steilt die Flanke auf (bis 70°) und die Absicher­ung wird schwi­eri­ger. Firnanker lassen sich auf Grund des anstehenden Felses nicht weit genug versen­ken und auch Eis guter Qual­ität ist nur schwer zu finden. Die Zeit drängt, doch so nah am Ziel will keiner mehr umdre­hen. Gegen 18 Uhr befinden wir uns kurz vor dem Aus­stieg aus der Rinne, über uns wehen Wind­fahnen über den Grat. Ab und zu schneit es und lang­sam sind wir gut platt. Wir wer­fen noch­mals einen Riegel ein, geben einen kur­zen Funk­s­pruch ans Basisla­ger und steigen die let­zte Seillänge der Rinne aus. Die Sicht in der Scharte ist bes­cheiden, die Klamot­ten sind durch­nässt und die Seile sind längst stock­steif gefroren. Zumind­est der Wind ist uns milde gesonnen. Wir fol­gen dem Grat in südöst­licher Rich­tung und erreichen den Gip­fel des Monte Buck­land (1746 m) am 29.01. gegen 19:15 Uhr. Ziem­lich aus­ge­powert können wir das Gip­fel­er­leb­nis nur schwer genießen, kreisen unsere Gedanken doch schon um den lan­gen und nicht unprob­lem­at­ischen Abstieg. Die Scharte erreichen wir zügig, schwi­eri­ger gestal­tet sich der Abstieg in die Rinne. Ungesich­ert kommt ein Rück­zug nicht in Frage und das Zurück­lassen von Mater­ial wider­strebt uns gleich­er­maßen. Also suchen wir lange nach festem Eis, um an einer Eis­san­duhr (Abal­akov) abzu­sei­len. Die Sicht reicht keine 30 m und den­noch erreichen wir nach zwei weit­ere Absei­len den Bergschrund. Unsere Spuren sind inzwis­chen zugeschneit und verblasen, sodass wir beim Rück­weg über das obere Gletscher­plat­eau froh sind, unseren Weg per GPS dok­u­mentiert zu haben. Lang­sam hüllt uns die Däm­mer­ung in Dunkel­heit, die Tem­per­at­uren ziehen an und der Abstieg über den Grat erfordert noch­mals volle Konzen­tra­tion. Gegen 1:40 Uhr des Fol­get­ages erreichen wir aus­gebrannt und durchge­froren nach 19 Stun­den die Zelte — froh wie Schneekönige der Königin Feuerland’s auf die Krone gestie­gen zu sein.

“Die Sonne lacht, …

Cre­ated on Monday, 30 Janu­ary 2012 Writ­ten by André

… nimm Blende 8!” war das Motto der let­zten beiden Tage. Nach drei Tagen Dauer­re­gen und ständi­ger Rekord­mel­dun­gen über Tief­st­stände des Luftdrucks hat die Sonne seit gestern wieder — zumind­est gefühlt — die Ober­hand (was heißt, es gab höch­stens zwei Stun­den Regen am Tag, ca eine halbe Stunde Sonne und anson­sten Wolken). Nach der Zeit der Untätigkeit und des Wartens war dies die beste Gele­gen­heit sich seine Beine zu ver­tre­ten, ein­ige Gip­fel foto­graph­isch zu dok­u­mentieren und sich wieder auf das eigent­liche Ziel zu konzentri­eren — die Besteigung des Monte Buck­lands. Zeit zur Strategiewahl bot sich ja mit­tler­weile genug, allerd­ings war die finale Rout­en­wahl infolge der ständi­gen Wolken im Gip­felauf­bau und der ungewöhn­lich hohen Tem­per­at­uren weit­er­hin etwas unklar. Die Zwang­s­pause in den Zel­ten nervte alle und die Wet­ter­vorhersage ver­sprach Gutes für die näch­sten Tage. Tat­sachen mussten geschaf­fen wer­den!
Zum zweiten Mal bra­chen Robert, Daniel und Knox, dies­mal mit Unter­stützung von Micha am Son­nabend zur N-​Schulter des Berges auf, um am näch­sten Tag einen ambi­tionier­ten Gip­felver­such zu starten. Nachdem am Mit­tag die let­zten größeren Law­inen den Berg hinab gedon­nert waren, bra­chen sie auf und kon­nten nach ca. 5h ihr ver­trautes Hoch­la­ger erreichen und sich häus­lich ein­richten. Die O-​Töné aus diesem klan­gen auch sehr zuver­sicht­lich und optim­istisch. Leichter Frost, sodass der durch den Regen aufg­weichte Schnee wieder fester wird und den Auf­stieg weni­ger kräftezehrend gestal­tet. Darüber hinaus riss die Wolkendecke zum Abend kom­plett auf, der Buck­land zeigte sich erst­mals für mehr als einen Augen­blick in seiner ges­amten Schön­heit im Licht der unterge­henden Abend­sonne. Robert funkte “DIE Aus­sicht meines Lebens!” ins Basisla­ger — zu gerne wäre ich auch in diesem Moment oben gewesen, allerd­ings mit richti­ger Kamera!

Franz und Ich waren gestern eben­falls nicht untätig. Wir erkun­deten in einer 7h-​Tour den Monte Elb­florenz. Leider war unser Ver­such der Erst­be­steigung nicht vom gewün­schten Erfolg gekrönt. Ca. 100m unter­halb des Gip­fels ver­sper­rte uns eine steile, mit zahlreichen Fels­blöcken durch­set­zte Eis­rinne den Zustieg auf den Gip­fel­grat. Entweder hät­ten wir fünf Jahre zeit­i­ger hier sein sol­len — auch hier scheint die Klimaer­wär­mung nicht halt zu machen — oder soll­ten wir in fünf Jahren wieder­kom­men — viel­leicht haben wir dann weni­ger Muffensausen. Auf jeden Fall boten sich ihnen auf dieser aus­ge­dehnten Gletscher­tour atem­beraubende Blicke in die Sel­lakette, der Nav­arokette und auf den Monte Biella und viel­leicht bietet sich dieser Berg ja auch noch mal als Abschlussberg für die ges­amte Gruppe an.

PS.: FRED ist bisher ein äusserst ruhiges Team­mit­glied. Geduldig und stumm harrt er selbst den stärk­sten Regen– und Graupelschauern unter seinem Regens­chutz (Franz’ Ruck­sack­re­gen­hülle) aus.

Lang­wei­lig

Cre­ated on Fri­day, 27 Janu­ary 2012 Writ­ten by Robert

Seit Stun­den schifft es hier unun­ter­brochen und wir haben den Vormit­tag damit ver­bracht ein aus­geklü­geltes Wassergraben-​System anzule­gen, damit die Zelte nicht kom­plett absaufen. Im Grup­pen­zelt, dem ein­zig halb­wegs trockenen Zuflucht­sort, der inzwis­chen von einer Art Seen­land­schaft umgeben ist, lun­gert das demo­tivi­ete Team. Die Lat­rine ist aus­gelaufen und ihre Inhalte bahnen sich grad ihren Weg unter Dani’s Zelt hindurch zum See. Wir sind optimistisch…

Das liebe Wet­ter…

Cre­ated on Thursday, 26 Janu­ary 2012 Writ­ten by Bar­bara

Bisher ist das Wet­ter hier nicht ganz so schlimm, wie wir es befürchtet hat­ten: (Obwohl es eine gewisse Ironie hat, das aus­gerech­net heute zu schreiben, es regnet näm­lich schon den gan­zen Tag) Es regnet nicht per­man­ent, eher schauert es immer mal wieder kurz. Dafür scheint auch eher sel­ten die Sonne und wenn dann kaum länger als 10 Minuten am Stück. Das heißt, es ist die meiste Zeit bewölkt und ziem­lich windig. Die Tem­per­at­uren bewe­gen sich zwis­chen 0 und 10 Grad Celsius, es hat bisher keiner bereut seine Daunen­jacke dabei zu haben.

Unser Grup­pen­zelt haben wir auch zu schätzen gel­ernt, man muss nicht bei Wind und Wet­ter draußen sitzen zum Kochen und es sitzt auch nicht jeder für sich im kleinen Zwei-​Mann-​Zelt. Wir können hier gemüt­lich zusam­men sitzen und quatschen, Skat-​spieln, oder was einem sonst so einfällt.

Die Berggifel sind hier recht scheu, sie ver­stecken sich gerne hinter Wolken. Vor allem der Monte Buckland…

Immer wenn er sich mal bequemt sein Ant­l­itz zu zei­gen, ver­breitet sich Aufre­gung und alle rennen nach ihren Kam­eras.
Das erschwert auch die Planung der Besteigung, man möchte die Wand doch zumind­est mal gese­hen haben, bevor man ein­steigt. Und es ist auch ganz angenehm zu wis­sen, dass über der Stelle, wo man sein Zelt hin­stellt, kein Gletscher hängt, von dem immer mal wieder kleine oder große Ser­acs abbrechen (können).

Erkundung­s­touren

Cre­ated on Wed­nes­day, 25 Janu­ary 2012 Writ­ten by Robert

Seit fünf Tagen haben wir nun schon unser idyll­isches Base­camp bezo­gen. Inzwis­chen gab es auch aller­lei Erkundun­g­touren und eine Erst­be­steigung von Dani und mir auf den nun so benan­nten “Monte Bella Vista” (S54°24,592W70°20,671′). Er ist 825 m hoch und man hat von ihm eine gran­di­ose Aus­sicht auf alle Gip­fel in der Gegend und die Eis­felder auf der anderen Seite des Fjords. Viel­mehr hätte man eine gran­di­ose Aus­sicht, würden sich nicht die meisten Gip­fel einen Großteil der Zeit in den Wolken ver­stecken. Aber auch so ist der Blick beeindruckend.

Vorgestern (Montag) bra­chen alle zu Mehrt­ages­touren auf: Micha und Franz woll­ten den Zustieg zum Monte Sella aus­kund­schaften und einen even­tuel­len Besteigungs­ver­such unterneh­men, Bar­bara und André woll­ten sich zur Märchen­bucht durch­sch­la­gen und Dani, Knox und ich machten uns ein erstes Mal in Rich­tung Buck­land auf.

Wir (Buckland-​Team) schafften es am ersten Tag den Gletscher ober­halb des großen Gletscherbruches in der Nor­dost­seite zu queren und den geplanten Zelt­platz am Nord­grat zu erreichen. Den gestri­gen Tag ver­brachten wir allerd­ings größten­teils im Zelt, weil die Sicht mehr als bes­cheiden war. Nur abends brach es auf und es gelang uns den Weit­er­weg auf die ober­ste Ter­asse unter der Gip­fel­wand zu erkun­den. Für heute war dann der erste Gip­felver­such geplant. Der fiel allerd­ings gründ­lich ins Wasser. Selbst in der Höhe regnete es aus­giebig und der Schnee wurde immer weicher und schwerer.

Da das Essen nur bis mor­gen vormit­tag (Don­ner­stag) gereicht hätte, bauten wir erst­mal wieder ab und kehrten gegen 15 Uhr ins Basisla­ger zurück.

Alle anderen waren schon gestern Abend von ihren Touren zurück­gekehrt. Heute hat sich das bisher schlech­t­este Wet­ter auf der Tour auch hier unten einges­tellt. Die ges­amte Nacht hatte es geregnet und aktuell schleifen die Wolken über die naheliege­genden End­moränen, alles über den Baum­wip­feln ver­schwin­det im Grau. Wir hof­fen auf die abends übliche Wet­terbesser­ung in Ver­bindung mit Wind um die gan­zen nas­sen Sachen wieder trocken zu bekommen.

Geochse im Dschun­gel

Cre­ated on Sunday, 22 Janu­ary 2012 Writ­ten by Franz

Unsere Zelte standen in einem sch­malen Tal, seit­lich begrenzt von fast sen­krechten, etwa 500 Meter hohen Felswänden. Die her­ab­rauschenden Wasser­fälle wur­den vom Wind ver­weht, bevor das Wasser den Tal­boden erreichen kon­nte. Hinter uns lagen Biber­teiche sich abwech­seln mit schier undurch­dring­li­chem Reg­en­wald und vor uns ver­engte sich das Tal zu einer Art Canyon, der in einer unüber­wind­bar erschein­enden Steil­stufe nach oben führte. Wir sahen unsere Chan­cen, einen Platz für ein angenehmes Basisla­ger zu finden, schon schwinden…

Der näch­ste Tag bra­chte jedoch recht gutes Wet­ter (bewölkt ohne Regen) und alles sah schon etwas fre­und­licher aus. Ziel für diesen Tag war es, wei­t­eres Mater­ial über einen besseren Weg in das Zwis­chen­la­ger zu trans­por­tieren und einen Weg in ein mög­liches Basisla­ger zu erkun­den. Schließ­lich war­teten noch ein­ige Kilo unten auf der Wiese.

Die erste Gruppe, bestehend aus Rokos, Micha und Dani, star­tete gegen Mit­tag mit Machete und “Min­im­al­gepäck” bewaffnet Rich­tung Süden das Tal hin­auf. Die zweite Gruppe begann sich einen neuen Weg in die andere Rich­tung zu bahnen. Der, den wir am Tag zuvor gekom­men waren, war defin­itiv unbrauch­bar.
Nach etwa 2,5 Stun­den “Ver­such und Irrtum” kamen wir am Depot­platz an. Der Weg war nahezu optimal: Relativ gut­gängiger Wald (will heißen, man musste nicht unun­ter­brochen morsche Baum­stämme überqueren) und eine Flussquer­ung ohne Schuh­wech­sel (durch Bal­an­ci­eren über einen umgestürzten Baum). Mit 30 Kilo Gepäck auf dem Rücken war er dann trotzdem beschwer­lich und durch unsere Mar­kier­ung­sarbeiten zeitaufwendig, aber immer­hin in nun zwei Stun­den zu bewälti­gen statt in fünf.

Mit dem Erkundung­strupp kom­mun­iz­ier­ten wir über Funkger­äte im zwei-​Stunden-​Takt. Zun­ächst klan­gen ihre Nachrichten düster: Nach der ersten Steil­stufe, fol­gte eine zweite, danach steiler und undurch­dring­licher Wald. Sie waren schon kurz vor dem Umkehren. Dann aber die erlösende Botschaft: Oben lichtete sich das Dickicht, es gab freie Sicht, angenehmes Gelände und sie hat­ten einen See gefun­den, an dem sie unser Basisla­gerzelt mit Blick auf den Buck­landg­letscher auf­bauen kon­nten. Da war es aber schon gegen 18 Uhr und sie beschlossen, die Nacht oben zu ver­brin­gen. Die Aus­sicht auf ein erreich­bares und vor allem schön gele­genes Basisla­ger ließ die Motiv­a­tion aller in ungeahnte Höhen steigen.

Am näch­sten, dies­mal sehr ver­regneten Tag machte sich die Erkundungs­gruppe auf den Rück­weg. Obwohl der Weg vom geplanten Basisla­ger bekannt war, benötigten sie nahezu die selbe Zeit für den Rück­weg. Eine über­mensch­liche Anstrengung war von Nöten, um für weit­ere 17 Lasten­trans­porte einen gang­baren Weg durch das Dickicht zu schlagen.

In der Zwis­chen­zeit hol­ten die “Sher­pas” abermals Mater­ial vom Depot in der Nähe des Strandes. Am frühen Nachmit­tag trafen sich beide Grup­pen im Zwis­chen­la­ger wieder und Micha und Dani schlossen sich der Sher­pa­gru­ppe für eine zweite Runde Gepäck­trans­port an.

Don­ner­stag begann der Haupt­gepäck­trans­port vom Zwis­chen­la­ger ins Basisla­ger über die zwei Steil­stufen, wobei die erste, nahezu sen­krechte, mit­tels Fix­seil über­wun­den wer­den musste. Mit ein wenig Hochzit­tern und auf die Sta­bil­ität des Wurzel­werkes hof­fend wur­den die anderen Stufen bewältigt. 7 Stun­den Schinderei und jede Menge Sch­weiß kostete dieser Tag. Hinzu kam, dass meine Stim­mung auf dem Jahrestief­st­stand angekom­men war. Nachdem ich schon wieder Mater­ial mit­tels Lasten­kraxe umher­trug (dies­mal 20l Ben­zin und eine 35l Tonne mit allem mög­lichen) war ich nur dabei auf die Tonnen und alles andere zu schim­p­fen. Gekrönt wurde der Tag von Knox’ und meinen Koch­kün­sten. Nötige Utensi­lien, um ein Essen schnell­st­mög­lich zu ver­sauen: XGK-​Benzinkocher, dün­ner Edel­s­tahltopf, Reis, Wasser. Geschmack­lich: Leichte angebran­nte Note bei biss­festem Reis, beg­leitet von allen Gewürzen, die wir finden kon­nten um viel­leicht noch etwas am Essen zu retten. Fazit: Der Hun­ger trieb es rein und Bar­bara wird nie wieder den Kochlöf­fel aus der Hand geben.

Der Plan für Freitag war: Alle buck­eln abermals zwis­chen 25 und 30 kg ins Basisla­ger und Rokos, Dani und Knox hol­ten in einem zweiten, ver­meint­lich leichteren Gang die let­zten Reste aus dem Zwis­chen­la­ger. Die erhöhte Motiv­a­tion war deut­lich spürbar und am frühen Nachmit­tag kam die erste Gruppe im Basisla­ger auf sage und schreibe ca 300m über Null an.
Am Abend zeigte sich uns der Wet­ter­gott gnädig und wir kon­nten noch ein paar kurze, fast Wolken­freie Momente auf den Monte Buck­land erhaschen. An unserem wingeschütztem Plätzchen läßt sich fast etwas som­mer­liche Wärme erahnen und die idyll­is­che Ruhe wird nur durch das wieder­kehrende Grol­len der her­ab­stürzenden Ser­acs unterbrochen.

Die Über­fahrt

Cre­ated on Sat­urday, 21 Janu­ary 2012 Writ­ten by Robert

Auch diese Nacht war wieder ver­dammt kurz, denn schon 4.30 Uhr waren wir am Zusam­men­packen unserer Zelte. Fuer 5 Uhr war die Abfahrt geplant, doch aus dem Zelt der Chilenen hörte man nur lautes Schnarchen. Auf gepack­ten Kof­fern saßen wir nun da und har­rten der Dinge, die da kom­men soll­ten — viel­leicht hatte es mal wieder eine Planän­der­ung gegeben. Irgend­wann gegen 6.30 Uhr kam einer der Boots­män­ner und fragte, was denn los wäre. Cris­tian und der Rest der Crew hat­ten ver­pennt! Schnell ging es zu den Booten, die schon am Vorabend vorbereitet worden sind. Nach dem Ver­laden des Gepäcks hätte es eigent­lich los gehen können. Durch die Ver­spä­tung machte uns der geringe Wasser­stand der ein­set­zenden Ebbe zu schaf­fen und die Zodiaks mussten zun­ächst durch den seichten Seiten­kanal in tiefere Gewässer gezo­gen und geschoben wer­den. Nach 20 Minuten Plackerei stru­del­ten die Außen­bor­d­motoren und wir hiel­ten Kurs auf die Bahía Fit­ton. Trotz der relativ ruhi­gen See für die erfahrenen Käp­tains, gab es für uns Landrat­ten trotzdem ab und zu eine salzige Dusche. Während der 3stuendigen Über­fahrt wurde das Wet­ter besser, die Sonne blitzte durch die Wolken und immer mal wieder waren Details der Berge vor uns zu erkennen. Mehr und mehr hoffte natür­lich jeder von uns einen Blick vom Buck­land erhaschen zu können und für wenige Minuten gab die Königin (in Sil­berkondor über Feuer­land bes­chreibt Plüschow den Sarmi­ento als König und den Buck­land als Königin) ihr Ant­l­itz frei. Eine steile Eis­flanke zeich­nete sich fast 2000 m über den Booten ab, immer wieder hinter Wolken­fet­zen ver­schwindend, um das ein oder andere Mal her­vorzublitzen. So schön der Anblick auch war, so viel Respekt flößte er uns ein.

Die Landung auf der Hal­bin­sel ging recht unspek­tak­ulär von Stat­ten. Wir luden unsere Unmen­gen an Gepäck aus und schleppten es zu einem Holzver­sch­lag in die Nähe vom Strand, der wahr­schein­lich von Fisc­hern errichtet worden war. Andreas war mit André beschäftigt, einen geeigneten Platz für einen Messpunkt aus­findig zu machen. Mit Hilfe eines dGPS-​Punktes möchte Andreas sein Mess­netz für die Erforschung der Plat­ten­be­we­gung in dieser Gegend erweit­ern und hatte uns bis hier­her aus diesem Grunde beg­leitet. Etwa 2 Stun­den nach Ankunft war der Messpunkt instal­liert und die Boote fuhren mit Andreas wieder zurück.

Wir sind allein!”

Nach kur­zer Erkundung schleppten und zer­rten wir das Gepäck durch den 80 m breiten Küsten­re­g­en­wald auf eine dah­inter lie­gende Wiese. Man sollte nicht eine saftig grüné Wiese erwarten, über die jeder im Früh­ling im her­r­lichen Sonnenschein schon ein­mal gewandert ist. Viel mehr bestehen die hiesigen Wiesen aus braungrünen Gras­büscheln und Moosen, die beim darüber­laufen nachgegeben, so dass der Schuh bis zum Knöchel im Matsch ver­sinkt. Soweit der angenehme Teil des Weges. Die darauf fol­genden 1,5 km und immer­hin 60 Höhen­meter sind wir in etwa 5 h im Unter­holz her­umgestolp­ert, ständig auf der Suche nach dem opti­malen Weg für den Gepäck­trans­port. Kurz vor der ersten Flussquer­ung war Dani fast seinen ca 75-​stündigen Reisestrapazen erle­gen und zeigte uns noch­mals das zuvor Gegessene.

Auf hal­ber Strecke zum geplanten Basisla­ger mussten wir dann zwangsläufig campieren. Die Motiv­a­tion war zu diesem Zeit­punkt auf einen Tiefpunkt gesunken. Der Weg hatte zu sehr an unseren Ner­ven gezerrt. Der Aus­blick auf den Weit­er­weg ver­hiess eben­falls nichts Gutes. Das sich vor uns ver­en­gende U-​Tal offen­barte ein­ige Steil­stufen und der Weg durch den Reg­en­wald blieb ungewiss.

Sch­wein gehabt

Cre­ated on Fri­day, 20 Janu­ary 2012 Writ­ten by Robert

Bemerkung: Nachdem ich die let­zte Nacht regen Emailkon­takt mit dem Team hatte fol­gen nun die Erleb­n­isse der let­zten Tage (Thomas)

Auch wenn es zwis­chen­zeit­lich sehr schlecht aus­gese­hen hatte, so erreichten Dani und André samt ihrem Gepäck gegen 2 Uhr mor­gens am 16.01. Punta Arenas. Für eine kleine Mütze Sch­laf im Hostel war auch noch Zeit, bevor es gegen 5 Uhr wieder los ging. Das rest­liche Gepäck wurde auf die vier Autos ver­teilt, die beiden Boots-​Steuermänner abge­holt und end­lich set­zte sich der über­volle Kon­voi Rich­tung Feuer­land in Bewe­gung. Vorbei an San Geor­gio fuhren wir zur Fähre und über­quer­ten die Magel­lan­straße. Bald wech­selte der Asphalt zu einer Schot­ter­p­iste.
Wir kamen gut voran und woll­ten den König­spin­guinen in der Bahia … noch einen Besuch abstat­ten, gibt es diese Art Pin­guine sonst doch nur in der Antarktis.

Einen Katzen­s­prung von ihnen ent­fernt wurde ich etwas bleich, als mir sch­lagartig ein­fiel, dass ich das Filmstativ samt Schwen­kkopf auf der Fähre stehen gelassen hatte. “Wie lang sind wir schon unter­wegs? Ist es noch dort? Haben wir über­haupt die Zeit es noch zu holen” schoss es mir durch den Kopf. Der Kon­voi kam zum Stehen und es ver­gin­gen wer­tvolle Minuten in den abgewägt wurde, was wir tun können. Per Sat-​Phone ver­suchen wir die Fähr­sta­tion zu erreichen, doch Son­ntags sind die Büros nicht besetzt. Mit einem unguten Gefühl entschieden wir uns dafür, dass Andreas gemein­sam mit André zurück­fahren sollte, der Rest der Truppe Rich­tung Puerto Arturo weiter fährt und Cris­tian Donoso den beiden auf hal­ben Weg ent­ge­gen­kommt, da ihr Auto das let­zte Weg­stück ohne Allrad nicht befahren kann.

Die Pin­guine wur­den also links lie­gen gelassen und Andreas raste zurück zur Fähre. Die Piste Rich­tung Süd­westen ver­lor zuse­hens an Qual­ität, trotz Allrad kamen wir teil­weise nur im Sch­ritttempo voran. Die Land­schaft hatte von weiter Steppe zu rauher Küsten­land­schaft und Reg­en­wald gewech­selt. Gerade hat­ten wir eine delikate Flussquer­ung mit den Autos über­standen, als Dani ganz aufgedreht irgen­det­was suchte. Er kon­nte die kleine Knipse, die wir geliehen hat­ten, nicht mehr finden. Nachdem er das Auto kom­plett durch­wühlt hatte und auf unserer Route ein­ige hun­dert Meter zurück­gelaufen war, mussten wir die Suche abbrechen.

Die Zeit drängte und so entschieden wir, dass Dani auf dem Rück­weg Cris­tian beg­leiten sollte, um noch­mals nach der Kam­era zu suchen. Es schien, als würde der Tag ein­ige Ver­luste mit sich brin­gen. Die chilen­is­chen Fahrer mein­ten schon, dass uns solch eine Schus­se­ligkeit am Berg Kopf und Kra­gen kos­ten kön­nte. Wir kon­nten noch nicht ein­mal verneinen. Gegen 18 Uhr erreichten wir im her­r­lich­sten Sonnenschein eine Art Ökocamp, in dem die beiden Boote lagerten.

Vom Puerto Arturo trennten uns noch etwa 12 km und eine sehr riskante Flussquer­ung. Auf­grund der fehlenden Zeit entschieden wir uns gegen den Weit­er­weg und woll­ten am Fol­getag von hier aus starten. Schnell wur­den die Jeeps abge­laden und Cris­tian fuhr gemein­sam mit Dani den Nachzü­glern ent­ge­gen. Der Rest der Gruppe baute die Zelte auf, hoffte auf einen erfol­greichen Aus­gang der Stativ– und Kam­er­asuche und schlenderte den Rest der Zeit am sagen­haft schönen Strand entlang. Hier gab es riesige Muschelschalen, hand­große Krab­benge­häuse und die tief­stehende Sonne ver­lieh der Szen­erie ein magisches Flair. Weit in der Ferne verbarg sich der Monte Buck­land in einem dichten Wolken­meer und ab und zu blin­zelte der Monta Aosta aus dem Nebelschleier hervor.

Schneller als erwar­tet kamen Cris­tian und Dani gemein­sam mit Andreas und André zurück. Andreas hatte sein Auto gestri­etzt und trotz fehlen­dem Allrad etwas weiter als ver­abre­det die aben­teuer­liche Piste entlang manöv­riert. Bei der Ankunft an der Fähre hatte diese gerade abgelegt und Andreas und André mussten auf ihrer Rück­kehr warten. Auf der Fähre wur­den sie schon von der Mannschaft erwar­tet. Als sie erfuhren, wie weit Andreas wegen des Stat­ivs gefahren war, haben sie lau­thals ange­fan­gen zu lachen. Was tut man nicht alles…

Dani hatte währendessen vergeb­lich nach der Kam­era gesucht und wurde von Cris­tian auf dem Rück­weg zum Ökocamp wieder einges­am­melt. So schnell wollte er sich jedoch nicht gesch­la­gen geben und sprang noch­mals vom Jeep an einer Stelle, an der er schon mehrmals gesucht hatte. Kaum war er vom Auto runter, fand er die Kam­era. Zu guter Letzt waren also Alle und Alles heil am Camp angekom­men. Sch­wein gehabt…

Nahtlos wurde in das Abend­pro­gramm übergeleitet, der Mate-​Tee rumgereicht und etwas Mel­one ver­speist, bevor am Lager­feuer zu argen­tin­is­chem Rot­wein und einem kross gebrutzel­ten Ham­mel übergegan­gen wurde — wohl das let­zte Fleisch ohne Geschmacks­ver­stärker für die näch­sten Wochen.

About sense and absurdity

Cre­ated on Sunday, 15 Janu­ary 2012 Writ­ten by Robert

Today we got the mes­sage that André and Dani missed their con­nec­tion flight in San­ti­ago because of some prob­lems with the lug­gage, which can mean that we have to change our sched­ule a bit. There is still hope that we can leave in a couple of hours (around six’o clock) towards Tierra del Fuego, but we can only be cer­tain about this with the arrival of the strag­glers. Maybe that’s a good moment to think again about the state of mean­ing and pur­pose of the pro­ject “Monte Buck­land”. In our case it’s about the climb­ing in remote, maybe even unex­plored regions and the involved effort.

The lately men­tioned pro­vi­sions of about 50 kg for the base camp and approx. 50 kg of cer­eal bars and instant food for higher camps can be estim­ated based on our energy con­sump­tion and jus­ti­fied for a goal as Monte Buck­land is — after all we want to get back into civil­isa­tion out of our own power, though most likely not well fed. Also the effort regard­ing the per­mits and to secure an even­tual res­cue mis­sion are out of dis­cus­sion. My only con­cerns are with FRED! Yes­ter­day we reluct­antly accep­ted FRED into our team as a new mem­ber. Until now he is still a bit incom­mu­nic­at­ive and cold to us. Unfor­tu­nately this will change within no time, after he man­aged to change his motiv­a­tion. FRED is our generator.

A couple of weeks ago nobody of us would have even thought in his dreams to carry such a mon­ster of 12 kg through the wil­der­ness at the end of the world. Didn’t I just read about the feel­ing of free­dom and nat­ive­ness in a friends book? A feel­ing he has when he is moun­tain­eer­ing far away from civil­isa­tion and high-​tech gad­gets. And now we let FRED into our team…

The asso­ci­ation to Maestri’s gen­er­ator, still to be found in the wall of one of the most impress­ive moun­tains of Patago­nia, is undeni­able. On the con­trary to Maes­tri we are plan­ning the ascent to hap­pen in alpine style, avoid­ing as many of our marks as possible.

But how is it with FRED, for whom we also have an exten­ded ver­sion of his name: F***ing Ridicu­lous Exped­i­tion Device. We need him some­how as an insur­ance. Per­sist­ent bad weather means the loss of solar power but without power we are stuck. Dif­fi­cult to ima­gine, but our decision to doc­u­ment the exped­i­tion and to film the entire pro­ject is draw­ing even big­ger circles. An pos­sible altern­at­ive to the gern­er­ator are car bat­ter­ies but the energy dens­ity of even the best bat­tery is worse than the one of fuel, and rechar­ging without solar power is also impossible. I guess we have to look at FRED as a guest in our team who has his prac­tical test still to come.

We’ve been shop­ping

Cre­ated on Sat­urday, 14 Janu­ary 2012 Writ­ten by Robert

When we have been stand­ing a couple of days ago without a shop­ping list in front of the vast shelfs in the super mar­ket at Zona Franca we had to give up on shop­ping for the time being. After a couple of minutes of delib­er­at­ing and dis­cuss­ing we came to the con­clu­sion that we can’t by food for four weeks and seven people without plan­ning on just one after­noon. Not that we haven’t had been think­ing about this issue before — right the oppos­ite was the case. Dur­ing a couple of weeks we pushed for­ward with the plan­ning of the neces­sary large cal­orie, just to for­get the shop­ping list in the very moment we aimed to get the shop­ping done. ;-)

After the men­tioned dif­fi­culties in the begin­ning we man­aged yes­ter­day in the second attempt to get all the gro­cer­ies needed.

Inebri­ated by the oodles of dif­fer­ent sorts of bis­cuits and chocol­ate we filled our shop­ping bas­kets in no time. Espe­cially the loc­aly well known envel­opes with instant bever­ages (Zuko) we bought in huge amounts. Those instant bever­ages shall give the water a nice and fruity taste and they are avail­able in ludicrous vari­ety. At this point we have to men­tion, that the teller almost went crazy when scan­ning the last 150 envel­opes , even the ini­tial smile van­ished from her lips. Finally we lif­ted the hugh bag of gro­cer­ies into the car and we drove back to the hostel. Now there is the oat flakes, noodles and bis­cuits scattered in the room and wait­ing for their assign­ment — to be packed, trans­por­ted, car­ried and to be eaten!

Isla Riesco

Cre­ated on Fri­day, 13 Janu­ary 2012 Writ­ten by Franz

Dur­ing the last two days we had to recover from all the stress of preper­a­tion. Hence, we decided to rent a car and pay our friends, the pen­guins a visit. We also planned a little hik­ing trip on the island Isla Riesco, north­w­est of Punta Arenas.

On Wed­nes­day morn­ing Rokos was the first one up and went to get the rental car. Due to some lucky cir­cum­stances we did not get the ordered car of cat­egory ‘mini’ as a coupe but instead a little big­ger one with four doors. Nev­er­thelees, we had some prob­lems to squeeze all the back­packs and the cam­era equip­ment into the car. First we drove north­wards and missed the turn towards the “Pingüi­nos”. After 38 km of gravel road we reached our feathered friends, which looke pretty sat­is­fied even without snow and ice. The major­ity of them has been busy and was not wait­ing the whole day for the bus as they do at our lcale soo­lo­gical garden at home ;-). Back to gravel road and fur­ther north to catch the ferry to Isla Riesco. The road felt a hun­dred kilo­met­ers long and went through down­right desert. How­ever, we have seen one or the other animal, such as flamin­gos and some flight­less birds.

At Isla Riesco we drove the road along the north coast as long as our rental car was able to bear it. After­wards, we went on with our back­packs. On the way towards the last est­an­cia we heard some curi­ous sounds com­ing to us over some hills. Every team mem­ber had dif­fer­ent thoughts about the ori­gin of these sounds. Noise of a chain­saw was maybe the most exotic. instead of all that the noise was pro­duced by a flock of pent-​up cattle, sep­ar­ated from their calfs and newly branded.

When we passed the est­an­cia we got to appre­ci­ate our four-​legged friends for the second time on this trip. This time not bee­ing served as steaks on the plate but as trail­blazer through knee-​high thorny under­growth. Aim of our little adven­ture was a pen­in­sula with a geor­geous bay and a camp ground that deserved at least three stars. After hav­ing a nother test meal in the even­ing and when all the photo exper­i­ments came to an end we went into our sleep­ing­bags to be fit for another hik­ing trip the next morn­ing. The wind was quite strong that even­ing. The hike took about one and a half hour through lawns, under­growth, over hills and at the beach to a little decayed cabin. here, we had a view over the pen­in­sula and enjoyed nature. When we came back we found Rokos, who stood behind and was tak­ing pho­to­graphs, lay­ing in his sleep­ing bag in front of the tent, where he was with some pleas­ure trink­ing wine and read­ing a book. Cur­rently we are about to check the alleged pho­to­graphic activ­it­ies! After we packed everything back together we went back to the car. Rokos drove back when there was nobody else will­ing to do so and steered with ease back to the ferry. At some points we got the impres­sion that the road belonged some­how to Rallye Dakar. Back in Punta Arenas we unloaded the equip­ment and went of to Zona France for shopping.

Accli­mat­isa­tion

Cre­ated on Wed­nes­day, 11 Janu­ary 2012 Writ­ten by Bar­bara

We are already stay­ing a couple of days now in our cosy hostel. It is hostel and at the same time a cul­tural centre where you can watch shows of fairy tales, take a course in yoga and spend some time at the small climb­ing wall. Most of all we like the sun ter­race. To be more pre­cise it is a kind of a winter garden with view over the Strait of Magel­lan, where, as soon as the sun is shin­ing, it gets from won­der­ful warm to for­bid­ding hot. Dur­ing rain it rap­idly changes into a flow­stone cave — it seems like tight­ness of the roofs isn’t a neces­sity here. Mean­while, we know where the leaky spots are and at least the ham­mock always stays dry. Those showers aren’t escially long and the most strik­ing attrib­ute of the weather here is that it is unsettled, which makes the cli­mate at the sun ter­acce all in all very cosy. We feel very much at ease here and we can recom­mend the hostel for sure.

How­ever, we haven’t been always lazy over the last couple of days, even though this type of activ­ity did cover most of our time. We should simply call it accli­mat­isa­tion. But jokes aside, we had a couple of things to organ­ise. For example, we are in need of some per­mits before we can start our trip to Monte Buck­land. The first per­mit we have to get will be from the bor­der author­it­ies (DIFROL) because Monte Buck­land lies in the bor­der region to Argen­tinia. The second per­mit we need is the on from the nature con­ser­va­tion author­it­ies (CONAF) since the moun­tain is stiuated within the national park ‘de Agostini’. Even though Knox star­ted the nego­ti­ations about the per­mits already three monts ago, it needs our per­sonal attend­ance to get the pro­cess into gear.

Fur­th­ernore, we had to sign a whole lot of post­cards. To be effi­cient we have been sit­ting in a circle and did try to be as fast as pos­sible with sign­ing. Of course no one wanted to be the one where the post­cards got jammed — I def­in­itely had a han­di­cap with my name. The only thing remain­ing now is to dig up enough stamps in Punta Arenas because we already bought up all the stocks of the loc­ale post office. For those who would like to sup­port us and want to get a post­card from the other side of the world (prob­ably from your point of view) still has the chance to do so until the 2nd of Feb­ru­ary (see more here: link).

About pass­ports and vol­canos

Cre­ated on Sunday, 08 Janu­ary 2012 Writ­ten by Bar­bara

Now already 3 days passed since Robert, Franz and I, together with 185 kg of lug­gage have been picked up from home by a private shuttle ser­vice, and brought to the main sta­tion in Dresden. It was Janu­ary 5th. On track 2 the IC (inter city) drove of towards Frank­furt Airport.

While sit­ting in the train I came up with the rhet­oric ques­tion: Does every­body has his pass­port with him? Within an instant the face of Franz froze — nobody thought it pos­sible but he truly for­got his pass­port on is last visit in Munich. After some moments of being para­lysed with shock we star­ted fever­ish to search for the way out of this dodgy situ­ation. At the end it turned out that the author­it­ies can be fast and flex­ible if the worst comes to the worst. The regis­tra­tion office in Frank­furt agreed to issue a pre­lim­in­ary pass­port and after a short photo shoot­ing at the train­station in Naum­burg and a couple of phone calls we ful­filled all require­ments. Hence, when we arrived in Frank­furt Franz was hur­ry­ing in a taxi towards the regis­tra­tion office and after­wards we met in time at the air­port — to pass the bor­ders without any problems.

In Frank­furt we met Knox and after some labor­i­ouse re-​packing none of the pieces of lug­gage exceeded 23 kg. When we reached San­ti­ago de Chile the day after, we met with Micha and burned our­self quite good at the sun ter­race. Not so long after this we had our the next moment of shock: The flight to Punta Arenas was deferred for an unknown period of time. Half the way to Punta Arenas one of the numer­ous Chilean vol­canos wanted to get rid of some lava. We already feared the air­crafts groun­ded for sev­eral days’ dur­a­tion and have been look­ing for altern­at­ive goals in the Andes, but again the luck was with us. After only one hour the flight was depart­ing, the vol­cano obvi­ously did not mean so much.

Arrival in Punta Arenas after approx. 40 hours travel time: at 8 pm local time — we finally made it. Two big taxi took us and about 270 kg equip­ment to our hostel. The lat­ter might be best described as “col­our­ful”. After the last couple of hours aboard of air­planes and hav­ing there food and deli­cious Stollen, made by the mother of Franz the boys looked hap­pily for­ward to have a good steak.While the oth­ers ordered their steaks I was search­ing for the only veget­arian dish: spa­ghetti with white mush­rooms. Maybe I will reas­sess my principles…


Extrem ice axe modi­fic­a­tions

Cre­ated on Tues­day, 03 Janu­ary 2012 Writ­ten by Michael

On every ‘real’ exped­i­tion there need to be smart modi­fic­a­tions on the equip­ment. In our case the ice tools had to bite the dust. They got addi­tional wings wich con­ver­ted them into real multi-​tools. God what can you all do with them: dig holes, sit on it, bury scat, blind pen­guins with sun­light, go sledging… Our climb­ing elite has hopes to drill through over­hanging cor­nices near the sum­mit — let them do, as long as I do not get hit by the stuff they dig out. Fur­ther­more, you can hit your head pretty good with those things while climbing.

Okay, if you came all the way until here you prob­ably want to know all the details. Well, then here you have the tech­nical details for poten­tial cor­nice drill tech­ni­cians (moth­ers and kids can stop read­ing here): plank sheet on it, screw it tight, done — ‘Keep it simple’. Sur­face of the wing is approx­im­ately 150100 mm at 152 g addi­tional weight.

Some joy­ful ped­ants might object and say that such secur­ity rel­ev­ant tools should also provide safety against bend­ing and shift­ing. Well, this won­der­ful con­struc­tion is provid­ing these fea­tures basic­ally auto­mat­ic­ally. The coun­ter­sink screw is pulling the 2mm alu­minium plank sheet into the over­sized holes of the ice tool when thightened. For that pur­pose the tool got addi­tional bevels to ensure the con­struc­tion reaches the so called form clos­ure to pre­vent bend­ing and shift­ing at least in the hands of the aver­age climber. Fur­ther­more, sta­bil­ity of the plank sheet increases due to the bolted fasten­ing because it neatly fol­lows the curvature of the mattock.

In prin­ciple this should also work with mat­tocks that have elong­ated holes or big­ger key­ways. If applic­able an addi­tional plank sheet needs to be moun­ted as coun­ter­part. Well, you will make it — worst case you have to stop just beneath the cornice.

Energy!

Cre­ated on Thursday, 29 Decem­ber 2011 Writ­ten by Daniel

When I was asked by the team to take care about the energy sup­ply I thought: ‘What is this all about? That’s straight for­ward… Every­body has a head­light, a bat­tery pack in reserve and that’s it! We use fuel for cook­ing! What do you need an elec­trical engin­eer­ing tech­ni­cian for?’ Well, it wasn’t that easy though! All of a sud­den I had a list of elec­trical devices in my hand (satel­lite phone, radios, cam­eras, …) that grew longer and longer. When cal­cu­lat­ing everything together it was soon enough clear the bat­tery pack in reserve won’t last long. How­ever, we are lucky and have a fold­able 60 watt solar panel and two port­able energy packs from Brunton to our dis­posal. In case every now and then the sun is shin­ing, my task is done.
Any­way, to be cer­tain I was think­ing also about a backup solu­tion. Noth­ing would be worse than a dead satel­lite phone. How should we feed the blog then in the com­ing weeks? ;-)

Kraft kommt von Kraftstrom! Zum Abschätzen des Energiebedarfes und zum Bauen der passenden Adapter kommen Lötkolben und Multimeter zum Einsatz.

Team­build­ing

Cre­ated on Tues­day, 20 Decem­ber 2011 Writ­ten by Bar­bara

This week­end we did it… We tested a part of our equip­ment and dis­cussed the last details before our start in Janu­ary. It was also our first time that we came together as a team… team­build­ing. Unfor­tu­nately not every­body was able to join us. Robert and Franz have been sick home and only their good wishes have been with us.

We star­tet on Sat­urday, 17.12. into the win­terly moun­tains to put the tent and other equip­ment to a brief test​.To break with any kind of lux­ury we did not set up the tent in the woods but dir­ectly on the lawn behind the house of Michaels par­ents (whom we want to thank again at this point). To give up lux­ury if you don’t have a choice is some­how easy, but here… The sauna was lit­er­ally only a couple of steps away. We bravely with­stood the tempta­tion in our upcom­ing acco­mod­a­tion — which first had to set up. Plen­ti­ful snow and storm and the miss­ing manual to set up the tent have been rather sub­op­timal con­di­tions to set a new speed record. There is still room for improvement!

After the energy-​sapping ascent of the icy north face of the Großen Lug­stein we found rest in our cosy tent and star­ted to pre­pare our meal. A lov­ingly hand-​crafted pad for our new XGKs (to pre­serve the bot­tom of the tent) was thrown out after 10 minutes due to con­stant noise, and Bar­bara who volun­teered as chef went the same way…

In the even­ing, it was already pitch-​black, bit­terly cold and we have been wrapped in our sleep­ing bags when we all of a sud­den got a vis­itor. Like Father Christ­mas he came and gave us four pair of hand­made wool­len socks and fit­ting frowsts. One had to freeze fur­ther. ;-) Who ever had a heart for freez­ing moun­tain­eers out there in Zin­n­wald we sin­cerely thank you and want to let you know that the socks keept us per­fectly warm.

The next morn­ing we stopped bee­ing hero­ic­ally. When we saw the sheer enorm­ity of frozen water­drops on the inside of the tent, just wait­ing to drizzle down on us at the slid­est bit of warm­ing, we decided to end the test and move our break­fest into the house 50 meters away.

Press releases

Cre­ated on Fri­day, 16 Decem­ber 2011 Writ­ten by Thomas

Today we estab­lished on our web page a new sec­tion for press releases — ‘Media’ — toprovide access to already exist­ing and upcom­ing news in the media about our exped­i­tion. Some of you might have no access to some of the news­pa­per and journ­als, so we like to provide the inform­a­tion here.

Begin­ning of this week a little art­icle was pub­lished at the bul­letin of the Säch­s­is­chen Bergsteiger­bundes, to give a sum­mary of the things we intend to do. Fur­ther­more, just this Fri­day released was another art­icle in the loc­ale news­pa­per ‘Säch­s­is­che Zei­tung’. While the bul­letin can be down­loaded, the art­icle in the news­pa­per can’t but we got clear­ance to offer you the art­icle also via our page. Have fun while browsing…

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Map mater­ial

Cre­ated on Sat­urday, 10 Decem­ber 2011 Writ­ten by Markus

To develop appro­pri­ate strategies and look for pos­sible routes through the wall good geo­graph­ical mater­ial is indis­pens­able. The same applies to reports from other teams to par­ti­cip­ate from their exper­i­ence. Both pos­sib­il­it­ies do not exist for Monte Buck­land and his sur­round­ings. Almost 50 years past since the Italien exped­i­tion climbed Monte Buck­land and this was done on a dif­fer­ent route. André, one of our car­to­graph­ers was able to lay his hands on a cloud-​free satel­lite image cov­er­ing our area of interest. Ground res­ol­u­tion is good enough to sup­port us with know­ledge about ice and rock sec­tions or indic­a­tions for pos­sible camp grounds. In com­bin­a­tion with recent elev­a­tion data, the satel­lite image will also help us to nav­ig­ate while approach­ing Monte Buckland.

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Preper­a­tion

Cre­ated on Monday, 05 Decem­ber 2011 Writ­ten by Robert

The major­ity of our team gathered last Fri­day at Zwickauer Straße to pre­pare to upcom­ing exped­i­tion and to dis­cuss the list of equip­ment. Some ques­tions about the energy– and tech­nical concept have been almost a too hard nut to crack. Should we choose rechargeable or nor­mal bat­ter­ies? Will the power, provided by the solar pan­els be suf­fi­cient even when it rains for a whole week? Is the trans­fer rate of the satel­lite phone good enough to send even pic­tures from Tierra del Fuego to Ger­many, or not? All ques­tions we do not have to ask our­self in the highly con­nec­ted envir­on­ment we are nor­maly liv­ing in. At the other end of the world though these ques­tions are essen­tial, because it is no fun when you can’t use the satel­lite phone in a case of emer­gency because the bat­tery is broken. Espe­cially if you think about the fact that we will be sep­ar­ated from the rest of the world for almost four weeks. But of course the remote­ness has its own charms — we have chosen our goal for a reason!

Food was also a highly debated topic and a prob­lem not easy to over­come. Nobody wants to carry food for four weeks in a back­pack with him, but com­ing back star­vied out like a stray dog is also not what we have in mind.

Often the ques­tion was raised how much energy we will need to cope with the patago­nian weather while moun­tain­eer­ing and for how many days of good weather we should count. Many books call a num­ber of 3.000 — 5.000 kcal per day as nor­mal energy con­sump­tion while trekking. To cover this every day we would prob­ably have to carry a small corner shop with us. ;-) Cur­rently we plan to have full board at least in the base camp , while we will have dry rations with us on the moun­tain. Just at the right time the door bell rang and the pizza boy delivered five pizza: fam­ily size!!!

After this short break we tackled the lay­out of the post­card. It fellt as I spend 1.000 hours lay­out­ing the post­card, but of course we want to send a remark­able post­card from the other end of the world to you! The plan­ning of the trip took the rest of the even­ing. We com­pared the maps and pic­tures with the new­est satel­lite imagery avail­able. Each Pic­ture or piece of map will allow us to com­plete our men­tal map more and more and cre­ate a vage scen­ario for the ascent.

At the end of the even­ing we still had some time to sit together with a glas of wine in a cosy atmosphere.

Krau­thacken

Cre­ated on Sat­urday, 26 Novem­ber 2011 Writ­ten by Robert

The preper­a­tion of our exped­i­tion is run­ning at full speed. Beside the organ­isa­tion and logist­ics the phys­ical and psy­cho­lo­gical train­ing has cur­rently our main focus. “Krau­thacken” (or “Drytool­ing”) at a loc­ale quarry gives con­fid­ence using the tools and cram­pons, while enhan­cing coordin­a­tion. Since non of us knows what is wait­ing for us in Tierra del Fuego we want to be pre­pared as good as possible.


Accord­ing to the inform­a­tion we got from the Italian team, climb­ing Monte Buck­land for the first time (1966) they had to face rock climb­ing up to level 5 (UIAA) and at that time equip­ment much less developed than what we have on hand. There are high-​tech climb­ing shoes in all kind of col­ours avail­able, but they will not change the weather situ­ation. Because the weather hasn’t changed much in the past 46 years. Extreme low tem­per­at­ure and snowstorms are still on the agenda. Reason enough to pro­ceed with drytool­ing to get in shape…

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Going Pub­lic

Cre­ated on Thursday, 17 Novem­ber 2011 Writ­ten by Bar­bara

It’s get­ting ser­i­ous. Flights are booked, preper­a­tion are run­ning at full speed and it is about time to tell you about our plans. For that reason today we made our web page public.

We wish you a warm wel­come and lots of fun while explor­ing our web page. We will update you with with the new­est inform­a­tion about the exped­i­tion and all the preper­a­tion here in our blog. Start­ing on Janu­ary 5th we will report as often as pos­sible about the ongoin action while we are in Tierra del Fuego.

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